Apfelschmarrn und Kriminalromane – ein perfekter Tag im Herbst

Apfelschmarrn und Kriminalromane – ein perfekter Tag im Herbst

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Manchmal, wenn es draußen so nass, grau und kühl ist, dass das Wetter aufs Gemüt zu schlagen droht, lasse ich für ein paar Stunden die Arbeit Arbeit sein und nehme mir etwas Zeit für mich. Oft bedeutet die Selbstständigkeit sehr viel zu arbeiten, auch zu Zeiten, in denen andere frei haben und entspannt vor dem Fernseher sitzen, ein Buch lesen oder noch schlafen. Sie bietet aber auch die Freiheit, mitten am Tag entscheiden zu können, dass ich eine Pause brauche. Im Herbst verbringe ich diese Pausen am liebsten mit einem guten Buch und etwas Leckerem zu Essen auf dem Sofa. Meine Lieblingskombination in diesem Jahr sind dabei Apfelschmarrn und Kriminalromane. Um dich ein Bisschen an meiner herbstlichen Gemütlichkeit teilhaben zu lassen, teile ich heute mein Rezept für den Apfelschmarrn mit dir und stelle dir den Kriminalroman „Totenweg“ von Romy Fölck vor.


Totenweg – Ein Elbmarsch-Krimi

Was für ein Buch könnte besser in den Herbst passen, als eins, das genau in dieser Jahreszeit spielt? Ich mag Kriminalromane in jeder Jahreszeit, aber ganz besonders im Herbst passt das leichte Schaudern, dass mir beim Lesen kommt, besonders gut.


Inhalt

Totenweg von Romy Fölck spielt um die Zeit der Apfelernte auf einem Apfelhof in der Elbmarsch. Man hat geradezu das Gefühl den kalten Wind zu spüren, der über die Marschwiesen fegt und die feuchte Nässe des morgendlichen Nebels zu riechen. In einer dieser Nächte kehrt Frida, eine junde Polizistin nach vielen Jahren zurück in das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, um ihrer Mutter nach einem Überfall auf ihren Vater beizustehen. Doch sie ist nicht die einzige, die zurückkehrt. Auch Kriminalkommissar Haverkorn macht sich nach langer Zeit wieder auf den Weg nach Deichgraben, ein Dorf mit dem er seit einem ungeklärten Mordfall vor 18 Jahren verbunden ist.

Immer wieder tauchen während des Lesens Personen auf, die scheinbar allen Grund haben, Fridas Vater anzugreifen und dennoch scheint kein Grund schwerwiegend genug. Erst als Frida und Kriminalkommissar Haverkorn auch den ungeklärten Mordfall der Schülerin Marit, Fridas engster Schulfreundin, wieder aufrollen, kommt langsam Licht ins Dunkel.




Meinung zum Buch

Tatsächlich konnte ich das Buch Totenweg nicht aus der Hand legen. Der Roman gehört zu der Art Krimis, die dem Leser das Gefühl geben, als Beobachter am Ort des Geschehens zu sein. Diese Art Bücher wecken das Bedürfnis, die Protagonisten das ein oder andere Mal anzuschieben, so klar scheint die Lösung zu sein. Doch noch während man Frida zurufen möchte: „Pass auf, der will dir nichts Gutes!“ Nimmt die Geschichte eine raffinierte Wendung und man selber beginnt an den Charakteren zu zweifeln, die im Moment zuvor so vertrauenswürdig erschienen. Abwechslungsreich und prägnant treten immer wieder Weggefährten aus Fridas Leben in Deichgraben auf, die mit dem Angriff auf ihren Vater oder dem Mord an ihrer besten Freundin zu tun zu haben scheinen. Auch das ambivalente Verhätniss zu Kriminalkommissar Haverkorn veranlasst den Leser zu dem Wunsch einzugreifen, Frida anzuschubsen, damit sie endlich Vertrauen fasst. „Gemeinsam seid ihr stark“ möchte man ihr zurauhnen.

Durch die interessant gezeichneten Personen und die Wendungen, die die Geschichte nimmt, ist das Buch vom Anfang bis zum Ende fesselnd ohne übermäßig blutrünstig oder brutal zu sein. Lediglich das Spiel mit dem Klischee um die Wirkung des Musikstils „Death Metal“ auf seine Fans ließ mich etwas verstimmt zurück.



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Death-Metal – ein Musikstil, der Mörder macht?

Vielleicht weißt du, dass der Traummann in einer Death Metal Band spielt? Ich habe ihn im vergangenen Sommer auf einige Konzerte und Festivals begleitet. Dabei habe ich mir ein Bild von der Metal-Szene und den Fans der Band machen können. Da ich mich auch abseits von persönlichen Beobachtungen mit Themen beschäftige, mit denen ich konfrontiert bin, ging das Lesen über die Musik und ihre Wirkung auf die Fans damit einher.

Death Metal hat düstere, Gewalt beschreibende, manchmal gewaltverherrlichende Texte. Er bedient Horrorfantasien und beschreibt mit einer pessimistischen Weltsicht Tod und Weltuntergangszenarien. Das ist für diese Musikrichtung so charakteristisch wie der Gesangsstil, das Growling. Ein gutturaler Gesang, der das Textverständnis erheblich erschwert. Romy Fölck begründet, dass ein Vater den Inhalt der Texte, die sein Sohn hört, nicht bemerken konnte, weil er kein Englisch spricht. Die tatsächlich naheliegende Begründung durch den Gesangsstil wird nicht erwähnt. Dass wirft bei mir die Frage auf, ob die Autorin sich mit dem Musikstil tatsächlich auseinandergesetzt hat. Interessant sind in diesem Kontext wissenschaftliche Untersuchungen, beispielsweise durch die University of Queensland. Sie zeigen auf, dass das Hören von extremem Metal zum Abbau von Stress und Aggressionen beiträgt und den Hörer beruhigt. Das widerlegt die viel bemühte These, dass die brutalen Texte zum Ausleben von Gewaltfantasien animieren, auf die auch das Buch zurückgreift.


Musikalische Klischees – ein wiederkehrendes Stilmittel

Allgemein erscheint die Auswahl der Musik, die die Jugendlichen hören, und die in die Charakterisierung einfließt, Klischee behaftet. Das süße blonde Mädchen Marit hat eine Vorliebe für Kleider und Modeschmuck. Sie wird von den Jungen des Dorfs umschwärmt. Sich ihrer Wirkung bewusst, teilt sie gegen den Außenseiter in unfairer Weise aus und ist auch gegenüber ihrer besten Freundin nicht immer loyal. Wen wundert es, dass sie sich an Spice Girls Konzerten erfreut und „Baby Spice“ bewundert? Die spätere Polizistin Frida hingegen, die als Jugendliche eher burschikos ist und als weniger attraktiv beschrieben wird, hört Metallica. Ihre dunklen Geheimnisse um den Tod der Freundin runden das Bild ab.

Persönlich Frage ich mich bei diesem Roman nicht zum ersten Mal, warum die Kriminal-Literatur in der Beschreibung ihrer Mörder und Psychopathen immer wieder den gleichen Bezug zur Musik herstellt. Ähnlich schlecht wie Metal kommt dabei wohl nur klassische Musik weg. Dabei finden sich gerade gewaltverherrlichende und frauenverachtende Texte auch in anderen Musikrichtungen, zum Beispiel dem Hip Hop. Der (auch in diesem Fall nicht schlüssige) Zusammenhang zwischen Gewalt und musikalischen Vorlieben ließe sich also auch hier ableiten, wenn man es wollte.


Empfehlung Ja oder Nein?

Trotz der Detailkritik kann ich „Totenweg“ sehr empfehlen. Das Buch ist fesselnd und unterhaltsam und nicht nur mir, sondern auch meiner Großmutter, die mit ihren 91 Jahren schon viele Krimis gelesen hat, hat es gut gefallen. Totenweg ist ein Krimi für einen feuchtkalten Herbsttag, den man auch vor dem Schlafengehen lesen kann ohne Albträume zu bekommen. Das Buch macht Spaß- und das ist bei Unterhaltungsliteratur das wichtigste.


Apfelschmarrn – das passende Rezept zum Buch

Wie eingangs erwähnt möchte ich dir ein leckeres Rezept für einen gemütlichen Herbsttag mit Tee, einem guten Buch und einer weichen Decke zum Einkuscheln mitgeben. Ich habe, inspiriert durch die im Roman beschriebene Apfelernte und limitiert durch die überschaubare Anzahl an Backzutaten, die ich zu Hause habe, ein Rezept für Apfelschmarrn für dich erstellt. Apfelschmarrn wird zubereitet, wie ein klassischer Kaiserschmarrn, die Zutaten des Teigs unterscheiden sich allerdings von diesem. Während du dem Apfelschmarrn durch geriebene Mandeln eine klassische Note geben kannst, bevorzuge ich die frischere Variante mit Kokosraspeln. Durch die Süße der Äpfel kannst du den Apfelschmarrn ohne Zucker zubereiten. Ich mag ihn aber am Liebsten mit etwas Puderzucker bestäubt und einem Klecks Zwetschgenmuß.

Apfelschmarrn mit Zwetschgenmus

Eine raffinierte Alternative zum klassischen Kaiserschmarrn, die dank der Süße der Äpfel ohne Haushaltszucker auskommt.
Vorbereitungszeit10 Minuten
Zubereitungszeit5 Minuten
Gesamtzeit15 Minuten
Gericht: Frühstück, Hauptgericht, Kleinigkeit
Küche: Deutschland
Keyword: Apfel, Apfelrezepte, Herbstküche, Herbstrezepte, Kaiserschmarrn, Pfannkuchen
Portionen: 1 Person
Kalorien: 1037kcal
Autor: LaLilly

Kochutensilien

  • Handrührgerät
  • Pfanne
  • Pfannenwender
  • Reibe oder Mixer

Zutaten

  • 1 Hühnerei getrennt
  • 60 g zerlassene Butter etwas abgekühlt
  • 60 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 0,5 TL Lebkuchengewürz
  • 50 mL Wasser
  • 15 g Kokosraspeln alternativ gemahlene Mandeln
  • 1 Apfel mittelgroß, säuerliche Sorte, gerieben
  • 1 TL Butter zum ausfetten der Pfanne
  • etwas Puderzucker optional, zum bestäuben
  • 2 EL Zwetschgenmuß

Anleitungen

  • Viertel und entkerne den Apfel. Reibe ihn auf einer feinen Handreibe oder zerkleinere ihn im Mixer zu feinen Stückchen.
  • Trenne das Eigelb vom Eiweiß. Schlage das Eiweiß mit den Schneebesen des Handrührgeräts zu Eischnee. Stelle ihn zur Seite.
  • Vermische den geriebenen Apfel mit dem Eigelb, der zerlassenen Butter und dem Wasser. Gib die Kokosraspeln hinzu und verrühre alles mit dem Handrührgerät oder einem Schneebesen. Gib Mehl, Lebkuchengewürz und Backpulver hinzu und rühre alles zu einem glatten Teig. Hebe vorsichtig den Eischnee unter.
  • Reibe die Pfanne mit der Butter aus und lass sie auf hoher Stufe heiß werden. Gib den Teig in die Pfanne und reduziere die Temperatur etwas. Der Teig soll stocken ohne anzubrennen. Wenn der Teig durchgestockt ist, teilst du den Apfelschmarrn in 5-6 grobe Stücke und wendest sie. Lass sie von beiden Seiten goldbraun werden.
  • Zerreiße den Apfelschmarrn mit dem Pfannenwender in mundgerechte Stücke. Richte sie mit dem Zwetschgenmuß auf einem Teller an. Wenn du möchtest, stäube etwas Puderzucker darüber.
    Guten Apetit!

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