Wirst du in diesem Jahr verreisen? Ich hatte es mir so fest vorgenommen, nachdem ich inzwischen seit 8 Jahren jeden Sommer zu Hause verbracht und nur für Besuche bei Freunden kleinere Reisen durch Deutschland gemacht habe. Nun kam Corona und damit mein verfrühter Umzug ins Traummannhaus und im Gepäck ein dicker Balkonien-Blues. Denn Urlaub? der Fällt in diesem Sommer aus offensichtlichen Gründen erneut aus. Um die Wehmut zu vertreiben und wenigstens gedanklich in die Ferne zu schweifen, habe ich in den vergangenen Tagen ein Buch gelesen. Selbstverständlich in der Sonne! Ich habe sogar ein schönes Glas badischen Wein dazu getrunken – so richtig wie im Urlaub! Das Buch „Schoofseggl“ von Axel Ulrich möchte ich dir heute vorstellen. Und ich habe auch noch mein Plotterfreebie „Lesezeichen“ für ich im Gepäck, denn meine schlummern noch tief in den Umzugskisten und ich musste mir erstmal neue machen…
Schoofseggl von Axel Ulrich
Warum das Buch, das ich gelesen habe so gut zu meiner Urlaubswehmut-Fernweh-Stimmung passt? Nun, der Krimi „Schoofseggl“, was laut Autor Axel Ulrich das Geschlechtsorgan des männlichen Schafs ist, spielt in einer traumhaften Urlaubsregion: Am Bodensee. Vielleicht erinnerst du dich, dass ich Anfang des Jahres in Freiburg und in der Nähe von Stuttgart unterwegs war? Diese Reise hat mich wieder merken lassen, wie schön der Süden Deutschlands ist. Ich hätte mich wirklich gefreut, wenn sich in diesem Sommer eine Gelegenheit für mich ergeben hätte genau an diesem See Urlaub zu machen!
Inhalt
In einer Schweizer Bank arbeitet Olli. Ein Computernerd, wie er im Bilderbuch steht. Er hat wenig soziale Kontakte, lebt zurückgezogen und ist ein Ass in allen Belangen rund um Einsen und Nullen. Durch einen, für ihn scheinbar glücklichen, Zufall, fallen ihm an seinem Arbeitsplatz die Namen und Kontostände von mehr als 1000 deutschen Steuersündern in die Hände. Geschickt stiehlt er die Daten aus der Bank und wartet auf einen günstigen Zeitpunkt um sie zu verkaufen.
In Stuttgart lebt ein Bordellbesitzer, Wilfried Kneller. Seit Jahren verlässt er sich auf die Aussage des Landes Baden-Württemberg, dass die Regierung keine Steuersünder-CDs ankaufen wird. Zu seinem Leidwesen stellt er fest, dass man sich auf die Aussagen von Politikern nicht verlassen kann: Über die Zeitung erfährt er, dass das Finanzministerium die Daten von Steuersündern gekauft hat, die alle ein Konto bei der gleichen Schweizer Bank haben, bei der auch seines liegt.
Auf einer Werft am Bodensee macht sich ein leicht krimineller Ex-Anwalt, der selbst große Stücke auf seinen moralischen Kompass hält, denn er hilft nicht jedem Gauner aus der Patsche, Sorgen. Genau wie einige seiner Klienten hat auch er ein Konto bei „Indermann“, bei denen ein Datendieb die Daten von deutschen Steuersündern abgezweigt und dem Land Baden-Württemberg verkauft hat. Er macht sich auf die Suche nach dem Datendieb um eine Lösung für das Problem zu finden.
Die wichtigsten Infos zum Buch im Überblick
Titel: Schoofseggl (kaufen bei Amazon)
Autor: Axel Ulrich
Erschienen: 7. März 2019 (1. Auflage)
Verlag: Oertel u. Spörer
Seiten: 284
Genre: Schwabenkrimi
Persönlicher Eindruck
Schoofseggl hat mich absolut überzeugt! Axel Ulrich führt in einem ungewohnten, aber sehr fesselnden Schreibstil durch einen Krimi, der ganz anders ist, als man sich einen Krimi vorstellt. Zwar gibt es Leichen, im Fokus der Handlung stehen aber nicht die ermittelnden Polizisten, sondern eine Zweckgemeinschaft kleiner Ganoven, die gemeinsam versuchen, die Situation, in die sie Steuerhinterziehung, Schwarzgeldschmuggel und Datendiebstahl gebracht haben, zum Guten zu wenden. Alle? Nein, denn auch in diesem Krimi muss es einen Gegenspieler, einen Antisympathen, geben, der vor keinem Verbrechen zurückschreckt. So ist Wilfried Kneller nur auf seinen eigenen Vorteil, in diesem Fall die Vergrößerung seines Vermögens, bedacht, dass er durch die Erpressung der Steuersünder zu vermehren gedenkt.
Fazit
Obwohl die ungewohnte Erzählweise anfangs etwas Aufmerksamkeit benötigt, bis man die Akteure kennengelernt hat, liest sich das Buch mit genau der Leichtigkeit, die man sich für einen warmen Sommerabend auf Balkonien oder der Terasse wünscht. Ein Glas Wein, ein Spätzle-Gericht und ein frischer Salat, schon kann man sich dank der kleinen Einsprengsel des badischen und schwäbischen Dialekts, direkt hinträumen. An den Bodensee auf die Werft von Franz Walzer, in Mannis Gartenhaus oder auf den Campingplatz Reichenau. Der Dialekt wird, für alle Leser mit viel Fernweh aber wenig Sprachkenntnis, auf charmante Art im Text übersetzt. So bleiben den Lesefluss störende Fußnoten, erspart. Ein tolles Buch für Urlauber, ins restdeutsche-Exil ausgewanderte Badener und Schwaben und alle, die gerne Krimis im Lokalkolorit lesen und Lust darauf haben, eine neue Perspektive kennenzulernen. Vor einem inneren Widerstreit schützt es allerdings nicht: Man sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, Sympathie für Verbrecher zu entwickeln!
Plotterfreebie „Lesezeichen“
Wenn es um Bücher geht bin ich pingelig . Das hast du vielleicht schon bemerkt, als ich vor kurzem das kostenlose Schnittmuster für eine Buchhülle veröffentlicht habe. Nicht nur, dass Bücher in der Tasche schmutzig werden ist mir ein Graus. Ich mag es auch nicht, wenn sie Knicke im Buchrücken bekommen. Da der Buchrücken am schlimmsten darunter leidet, wenn das Buch aufgeschlagen liegen bleibt, nutze ich konsequent Lesezeichen. Mit dem Plotterfreebie „Lesezeichen“ habe ich mir vier hübsche Exemplare selbstgemacht, zum Behalten und zum Verschenken.
So nutzt du dass Plotterfreebie „Lesezeichen“
Mit dem Plotterfreebie „Lesezeichen“ kannst du Lesezeichen mit Lochmuster direkt aus Tonkarton schneiden. Du kannst aber auch die Grundform des Lesezeichens mit einer Folie bekleben, sodass das Muster sich farblich vom Untergrund abhebt. Hierbei hast du die Möglichkeit mit dem Entgittern zu spielen. Entweder überträgst du den Rahmen mit den Ausschnitten, oder die kleineren Folienelemente des Musters auf deinen Lesezeichen-Rohling.
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