Vielleicht hast du es im letzten halben Jahr bereits auf Instagram bemerkt: Ich bin in ein Rabbithole gestürzt. Einen Kaninchenbau, der sich verzweigt, immer neue Möglichkeiten und Vertiefungen in ein Thema hinter der nächste Biegung Bietet. Ich bin völlig Versunken im Thema Perlenweben. Was sich kurz vor Weihnachten bei Anleitungen rund um das Basteln mit Holzperlen als Schneeflocken, Rentiere und Tannenbäume bereits abgezeichnet hat, ist letzten Endes beim Schmuck geendet. Perlenschmuck selber machen- ich webe begeistert im Peyote-Stitch und Brickstitch und habe unendliche Ideen.
Perlenweben – Überblick über Techniken und Stiche
Mit dem Perlenweben verbindest du vielleicht wie viele, die mir in den letzten Monaten begegnet sind, vor allem das Weben in einem kleinen Webrahmen. Eine Technik, bei der meistens Rocialle-Perlen eingesetzt werden, die zwischen die Kettfäden gedrückt und dann mit einem Faden gesichert werden. Wenn du das einmal versuchen möchtest, achte unbedingt darauf, einen Webrahmen zu verwenden, der genug Platz für die Hände lässt (Dieser hier bietet viel Komfort beim Arbeiten) – Rahmen mit wenig Platz unterhalb der Fäden (wie dieser) erhöhen die Frustration beim Arbeiten.
Off-Loom Techniken
Neben dem Weben mit dem Webrahmen gibt es die sogenannten „Off-Loom“ Techniken. Diese Webtechniken werden nur mit Nadel und Faden – und natürlich den Perlen – gearbeitet. Off-Loom bedeutet „außerhalb des Webrahmens“, also freihändig.
Peyote-Stitch
Die einfachste Technik beim Off-Loom Perlenweben ist der Peyote- Stitch, mit dem du sowohl flache Stücke wie Armbänder und Ringe weben kannst, als auch Hüllen für Zylindrische Formen, freie Elemente wie kleine Figuren und Runde und Dreieckige Elemente, die beispielsweise bei Ohrringen eingesetzt werden können.
Brick- Stitch
Wenn du Perlenschmuck selber machen möchtest, stößt du wahrscheinlich nach kurzer Zeit auf einen weiteren einfachen Webstich: Der Brickstitch, der oft beim Umweben von Ohrringen oder Schuckelementen aus Metall eingesetzt wird und dem Peyote-Stitch optisch sehr ähnelt. Der Unterschied liegt hier in der Verbindung der Reihen und der Arbeitsrichtung.
Quadratstich oder Right-Angle Weave
Der Right-Angle-Weave, auch als Winkelstich bekannt, ist eine Technik, bei der die Perlen in einem rechten Winkel zueinander angeordnet werden. Diese Methode ermöglicht es, dreidimensionale Strukturen zu schaffen, die sich ideal für die Herstellung von Perlenblumen, Tierfiguren und anderen skulpturalen Designs eignen.
Zickzackstich oder Herringbone-Stitch
Der Herringbone-Stich, auch als Zickzack-Stich bekannt, ist eine weitere Technik zum Perlenschmuck selber machen. Hier werden die Perlen in einer V-förmigen Anordnung miteinander verwebt, wodurch ein elegantes Zickzack-Muster entsteht. Diese Technik eignet sich besonders gut für die Herstellung von schmalen Armbändern, Halsketten und Ohrringen mit einem raffinierten und anspruchsvollen Look
Spiral-Stich
Der Spiral-Stich ist eine dynamische Technikzum Perlenweben, bei der die Perlen in einer Spirale angeordnet werden, die sich kontinuierlich nach außen oder innen windet. Diese Technik erzeugt ein elegantes und verspieltes Aussehen und eignet sich besonders gut für die Herstellung von Halsketten, Armbändern und Ohrringen mit einem organischen Aussehen.
Netzstich
Zuletzt möchte ich dir den Netzstich kurz erläutern, da auch dieser bei vielen Schmuckstücken zum Einsatz kommt. Das Netting ist eine zarte und filigrane Technik, bei der die Perlen miteinander verbunden werden, um ein feines Netz zu bilden. Diese Technik ermöglicht es, luftige und transparente Designs zu schaffen. Er eignet sich neben Ketten und Armbändern auch für größere Projekte wie Kragen oder Colliers.
Was braucht man zum Perlenweben?
Wie eingangs erwähnt, kannst du zum Perlenweben einen Webrahmen nutzen. In diesem Fall braucht man einen Perlenwebrahmen, feines Garn und eine dünne Perlennadel, um die Perlen aufzuziehen. Darüber hinaus benötigt man natürlich Perlen – Am besten eignen sich Tube-Perlen wie Miyuki Delica oder Rocialleperlen in hoher Qualität, damit das Ergebnis gleichmäßig wird.
Zum Offloom Perlenweben, zum Beipspiel in der Peyote-Technik braucht man Perlen, Perlfaden und eine sehr feine und eher kurze Perlennadel.
Welche Perlen eignen sich zum Perlenweben?
Zum Perlenweben nutzt man hochwertige Glasperlen, die sich durch eine sehr gleichmäßige Form und Größe auszeichnen. Die Delica- Perlen von Miyuki, die man in sehr großer Farbauswahl auf Etsy oder bei Rayher findet, lassen sich besonders einfach weben, da sie sich genau an den gewünschten Platz in der Webarbeit legen. Ähnlich einfach ist die Verarbeitung der Itoshi-Tubes von Ricodesign. Mit diesen beiden Herstellern hast du zudem ein großes Spektrum verschiedener Breiten, was besonders beim Anfertigen von Ringen nützlich ist, damit du alle Ringgrößen erzielen kannst. Auch hochwertige Rocailleperlen können verwebt werden.
Welcher Faden eignet sich zum Perlenweben?
Zum Off-Loom Perlenweben nutzt man einen dünnen Nylonfaden. Besonders gut eignen sich Fireline und Miyuki-Beading-Thread. Während Fireline sehr stabil und in verschiedenen auch sehr feinen Stärken erhältlich ist, ist der große Vorteil des Miyuki Fadens, dass es ihn in vielen verschiedenen Farben gibt. So fügt er sich gut in die Webarbeit ein. Du kannst ihn auch nutzen, wenn du Metallteile umwebst. Der goldfarbene Faden auf goldfarbenem Metall weniger deutlich zu sehen, als es ein schwarzer oder weißer Faden wie die Fireline wäre.
Beim Weben im Perlenwebrahmen benötigst du ebenfalls feines Garn- du kannst auch hier den Miyuki- Beading- Thread verwenden. Außerdem, je nach Geschmack, etwas dickeres Garn für die beiden äußeren Fäden, zwischen denen gewebt wird.
Mit dem Peyote- Stitch Perlenschmuck selber machen
Da der Peyote-Stitch mit sehr kleinem Aufwand und wenig Material umsetzbar ist, empfehle ich ihn dir für den Einstieg ins Perlenweben.
Um dir das Lernen zu erleichtern und dir auch das passende Wissen rund um die verschiedenen Perlentypen kompakt zur Verfügung stellen zu können, habe ich eine Basisanleitung zum Peyote- Stich geschrieben. In dieser Anleitung findest du neben der Grundttechnik mit gerader Anzahl Perlen pro Reihe auch Hilfe bei Fehlern, die dir beim Weben unterlaufen können, eine Anleitung zum Verlängern des Webfadens und zum Anbringen verschiedener Verschlüsse.
Zum Schluss möchte ich dir noch eine kleine Auswahl an Materialien vorstellen, die ich gerne für Arbeiten im Peyote-Stitch verwende. Ich habe auf meiner Amazon-Storefront für dich zusammengestellt, was sich bei mir bisher bewährt.
