Handstiche sind für viele Hobbynäherinnen eine große Herausforderung. Beim Espadrilles Sohlen annähen sind sie unumgänglich. Es gibt trotzdem keinen Grund für Angst vor Handstichen. Heute gebe ich dir ein paar Tipps zum Espadrilles Sohlen annähen und zeige dir einen einfachen Trick um gleichmäßige Abstände zwischen den Stichen zu bekommen. Auch wenn du den Sew Along erst jetzt entdeckt hast, kannst du noch mitmachen! Bisher sind Beiträge zum Ablauf des Espadrilles Sew Alongs, zu Espadrilles Materialien und zum Espadrilles Anpassen erschienen.
Oh Nein- Nähen von Hand!
Obwohl es sich bei den Stichen beim Espadrilles Sohlen annähen um grobe Stiche handelt, habe ich aus den Reaktionen auf mein Sew Along immer wieder eins herausgelesen: „Oh Nein, da muss ich ja von Hand nähen!“.
Ich muss gestehen, ich kann selber nicht gut von Hand nähen. Jede zu schließende Wendeöffnung ist eine Geduldsprobe für mich. Ich muss aber auch sagen: ich würde es gern besser können und suche immer wieder gute Anleitungen. Leider habe ich bisher noch nicht das Richtige gefunden um zu lernen wie man ein schönes Knopfloch näht oder gleichmäßige, ordentliche Nähte. Espadrilles habe ich inzwischen drei Paar genäht und fand die Handstiche dabei garnicht schlimm. Sie sind so einfach, dass ich sie dir in wenigen Bildern zeigen kann!
Mir hat bei meinem ersten Paar Espadrilles das Video zum Espadrilles nähen von Prym sehr geholfen. Inzwischen mache ich aber einige Arbeitsschritte etwas anders.
Espadrilles Sohlen annähen Schritt für Schritt
Vorbereitung zum Annähen der Sohlen
Der Erste Schritt zum Annähen ist, die Spitze und Ferse an der Sohle mit Stecknadeln zu fixieren. Bei den klassischen Espadrilles beginnst du mit dem Fersenteil, denn die Spitze überlappt am fertigen Schuh. (Bei meinen Espadrille-Sneakers ist es andersherum. Da hier die Ferse überlappt, habe ich den Stoff für die Spitze zuerst fixiert.) Achte darauf, dass die Außen- und Innenseite deiner Stoff-Teile nicht vertauscht sind!
Beim Fixieren habe ich mich an die Anleitung von Prym gehalten und die Spitze um 2cm pro Seite über den Stoff der Ferse gelegt. Ich habe dies allerdings nicht nach dem Annähen des Fersenstücks getan, sondern bereits vor dem ersten Stich, sodass ich beide Stoffteile gemeinsam annähen konnte.
Anschließend habe ich den Faden vorbereitet. Da ich, anders als im Video, in einem Zug um die gesamte Sohle nähen wollte, habe ich ihn 2,5m lang abgeschnitten (ich trage Größe 39, möglicherweise brauchst du ein längeres Stück um die komplette Sohle zu umnähen.). Nach dem Einfädeln musst du den Faden an der Sohle fixieren. Ich beginne mit dem Annähen an der Überlappung auf der Innenseite der Sohle. Lege dir auch das Silikonpad aus deinem Werkzeugset bereit, es ist wirklich eine Erleichterung, auf die du, wenn du es einmal ausprobiert hast, nichtmehr wirst verzichten wollen.
Die Sohle umnähen
Ich führe den ersten Stich, mit dem der Faden am Beginn der Naht fixiert wird, von innen nach außen. Das widerspricht dem Video, in dem direkt der erste Festonstich gesetzt wird, der von Außen nach innen führt. Es hat aber den Vorteil, dass der Knoten bzw das Fadenende unsichtbar im Schuh liegt. Ich gehe also von innen nach außen und steche dann von der Sohlen Außenkante, etwa 3mm unterhalb der Kante, hin zur Sohlenfläche, wo die Nadel wieder ca 3mm entfernt austritt. Dieser erste Stich ist mühsam. Lege dir am besten etwas nervennahrung bereit. Du wirst vermutlich ein paar Stiche brauchen um herauszufinden wie du die Sohle halten musst. Anfangs sticht man sich ab und zu an den Stecknadeln, und die Stiche durch die überlappenden Stofflagen brauchen viel Kraft.
Immer wenn es schwierig ist die Nadel durch den Stoff zu drücken, hilft dir das Silikonpad. Wenn du es um die Nadel legst, rutschen deine Finger nicht von der Nadel ab und du kannst sie mit mehr Kraft führen. An besonders hartnäckigen Stellen drücke ich die Nadel mit dem Kantenformer durch den Stoff.
Bevor du die Nadel nun wieder einstichst, legst du eine Schlinge, wie sie im Bild zu sehen ist. Halte sie dort fest, dann führst du die Nadel erneut von unten nach oben durch die Sohle. Der Austrittspunkt des Stichs liegt innerhalb der Schlinge. Nun wird der Faden komplett durch die Sohle gezogen und unter etwas Spannung in die nächste Schlinge gelegt. Mit dieser technik nähst du einmal rund um die Sohle.
Tricks für gleichmäßige Stiche
Das Schwierigste für ungeübte ist beim Handnähen die Stiche gleichmäßig hinzubekommen. Die Espadrille Sohlen bieten Orientierungspunkte, die dir erleichtern den Eintritts- und Austrittspunkt der Nadel gleichmäßig einzuhalten. An der Kante der Sohle verlaufen die Fasern in einem Spitzen Winkel von den Kanten zur Mitte der Sohlendicke. Ich steche immer etwa 2mm oberhalb der Linie ein, auf der sie beiden Schrägen sich treffen. Der Austrittspunkt meiner Stiche liegt genau auf der Steppnaht, mit der ich die Stoffteile der Schuhspitze und der Ferse abgesteppt habe.
Für den Abstand der Stiche zueinander gibt es einen einfachen Trick: Ich male mir seitlich auf den Daumen zwei Striche mit etwa dem Abstand, den die Stiche später haben sollen. Wenn du den hinteren Strich an den letzten abgeschlossenen Stich anlegst, gibt dir der vordere Strich eine Orientierung wo du wieder in die Sohle einstechen musst.gleichzeitig kann der Daumen die Schlinge auf dem Schuh fixieren. Dieser Trick ist nicht nur beim Espadrilles Sohlen Annähen nützlich. Du kannst ihn auch auf andere Handstiche übertragen.
Meine Fortschritte im Sew Along
Ich habe inzwischen den ersten meiner Sneakers fertig. Die Pailletten-Espadrilles haben es sogar schon auf den Blog geschafft. Leider motiviert mich das aktuell schlechte Wetter nicht, mit den Sandalen anzufangen. Wenn es nächste Woche wirklich wieder warm wird, könnte sich das aber noch ändern, sodass ich eventuelle schaffe alle drei Paare innerhalb des Sew Along Zeitraums zu nähen.
Aber jetzt bin ich erstmal gespannt, wie es bei dir voran ging! Ich freue mich auf deine Verlinkung!
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