2020 Was für ein Jahr! Ich habe lange überlegt, ob es ein gutes Jahr dafür ist, mit dem Schreiben von Jahresrückblicken zu beginnen. Aber wenn ein Jahr so ganz anders war, als alle anderen, dann wohl dieses. Und wenn etwas Anlass dazu gibt, etwas aufzuschreiben, dann meist das besondere, das was hervorsticht. Eines möchte ich dabei direkt zu Anfang loswerden: Ich möchte nicht auf dieses Jahr schimpfen, sondern im mit Wohlwollen begegnen. Es war auch ein Jahr, das mir Freude bereitet hat. Um auch dir zum Jahresende eine Freude zu bereiten habe ich zwei Nähsprüche zum Ausdrucken oder für den Versand als Postkarte erstellt.
Januar und Februar – die Normalität
Kannst du dich noch an das erste Quartal diesen Jahres erinnern? Ich habe tatsächlich das Gefühl, als sei alles was vor dem 16. März passiert ist, in einer anderen Zeit passiert. Der Rückblick in die Normalität scheint, als würde ich über das letzte Jahr schreiben. Als wären die Monate Januar und Februar eine Art Wurmfortsatz von 2019. Das Ende von etwas Altem und nicht der beginn von etwas Neuem.
Januar
Eigentlich startete 2020 garnicht schlecht für mich. Am 8. Januar konnte ich endlich meine Masterarbeit abgeben und somit das Ende meines Studiums einläuten. Nach über 10 Jahren an der Uni ein echtes Highlight für mich, auch wenn der Druck des Abschlusszeugnisses noch immer nicht abgeschlossen ist und ich noch einigen Papierkram bis zur Exmatrikulation vor mir hatte.
Ein weiteres gutes Ereignis im Januar war am 16. die Eröffnung des Coldewerks in Wunstorf. Anja, die Besitzerin, kenne ich aus meinen Zeiten als Tupperberaterin und die gemeinsame Begeisterung fürs Nähen hat dafür gesorgt, dass sich unsere Wege auch anschließend von Zeit zu Zeit kreuzten.
Ende Januar für ich mit Caro von Carosfummeley nach Frankfurt um drei Tage lang die „Creative World“ Messe zu besuchen. Ich erinnere mich gerne daran, denn ich habe den Umgang miteinander auf dieser Messe als sehr angenehm empfunden. Während die H+H inzwischen eine Art Treff der Näh- und Strickszene zu werden droht, wo man sich kennt, quatscht und dadurch wenig Zeit hat sich auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren, war die Creative World, obwohl deutlich größer, regelrecht ruhig und der Umgang miteinander absolut auf Augenhöhe.
Trotzdem verbinde ich die Tage in Frankfurt auch mit dem ersten unwohlen Gefühl über die Krankheit, die da in China zu drastischen Maßnahmen führte. Auf einer internationalen Messe schien mir die Gefahr, dass die Krankheit nicht in Asien bleiben würde, sondern möglicherweise mit in einen Flieger gestiegen war, deutlich realer als ein paar Tage zuvor vom heimischen Sofa aus. Auch, dass Caro zu dieser Zeit schwanger war und es keine Informationen dazu gab, ob das Coronavirus dem Baby schaden könnte, sollte sie sich anstecken, ging mir durch den Kopf.
Februar
Der Februar plätscherte vergleichsweise unspektakulär vor sich hin. Erst Ende Februar wurde es mit unserer Reise nach Freiburg und dem Besuch der Hochzeit einer guten Freundin aus dem Studium noch einmal spannend. Ich erinnere mich, wie ich dem Traummann im Auto sagte, dass es fast etwas komisch für mich sei, das ich drei Monate in Folge ein Wochendende in Hotels verbringen würde – schließlich war Ende März die H+H 2020 geplant. Dass sie nicht stattfinden könnte schien mir unvorstellbar.
März
Am ersten März begann ich im Coldewerk Nähkurse zu geben. Ein Job, den ich sehr liebe und aktuell, im November- und Dezember-Lockdown, sehr vermisse. Ich liebe den Austausch mit Nähbegeisterten, das Fachsimpeln über Stoffe, die Freude der Kursteilnehmer über gelungene Nähstücke und kleine Fortschritte. In einem Nähkurs fühlt man sich wie unter Freunden und Nähfreunde sind ganz besondere Freunde: Sie zweifeln nie daran ob du einen Stoff brauchst, sie teilen deine Visionen. Sie bestärken und beraten dich und schaffen es, durch einen konstruktiven Austausch, deine Fähigkeiten und Projekte zu verbessern ohne dabei unsensibel oder verletzend zu werden.
Es sind aber nicht nur die Nähfreunde, die ich vermisse. Es sind ebenso die Bloggerfreunde und die Kontakte bei den unterschiedlichen Firmen, die ich eigentlich im März auf der H+H getroffen hätte. Die große, chaotische Nähfamilie fehlt einfach in diesem Jahr. Der Blick über den Tellerrand, der sich aus den Gespächen bei Bloggertreffen ergibt.
Nähsprüche zum Ausdrucken – oder zum Versand als Postkarte
Wenn auch du deine Nähfreunde vermisst, möchte ich dir kurz eine tolle Möglichkeit vorstellen, ihnen genau das zu zeigen. Ich habe zwei Nähsprüche zum Ausdrucken erstellt. Diese Dateien kannst du aber nicht nur drucken um sie deinen Nähfreunden als Poster zu schenken. Du kannst sie auch ganz bequem (und sogar kostenlos) als Postkarte an die Freunde versenden, die du aktuell vermisst und mit denen du im nächsten Jahr gern wieder nähen möchtest.
Für den ganz einfachen Versand von Postkarten nutze ich die MyPoster App. Wenn du sie auf deinem Smartphone installierst, hast du Zugang zu über 50.000 Vorlagen um eine Postkarte zu gestalten, auf eine echte Karte gedruckt und versendet wird – weltweit! Aktuell haben MyPostcard und die Deutsche Post unter #FürMichFürUns eine Kooperation, in deren Rahmen 1 000 000 Postkarten kostenlos versendet werden (pro Person bis zu 3 Stück). Wenn du also deinen Nähfreunden sagen möchtest „ich will euch alle bald wiedertreffen“ oder „Ich will, dass ihr gesund bleibt“, nimm einen der Nähsprüche oder einige Fotos von eurem letzten Nähtreffen, füge die in das Design einer der Aktionspostkarten ein und sende sie an diejenigen, die du gerade besonders vermisst!
Tage, Wochen, Monate – ein unwirkliches Zeitgefühl
In einem klassischen Jahresrückblick müsste ich nun stoisch die Monate April bis Dezember abarbeiten. Ich weiß nicht, wie du es empfindest, aber ich habe das Gefühl zu diesem Jahr passt das einfach nicht. Als ich eben dem Traummann erzählte, dass ich einen Jahresrückblick schreibe, meinte er, dass es garnicht zu glauben sei, dass 2020 schon fast vorbei ist. Das es schon fast ein Jahr her ist, dass wir gemeinsam mit Freunden udn Familie das neue Jahr begrüßt haben – alle an einem Tisch, alle zusammen draußen auf der Straße.
So ähnlich geht es mir auch. Ab dem Tag der Schul- und Kindergartenschließungen hat sich die Zeitrechnung verändert. Geht es dir damit wie mir? Ich bin mir sicher, dass ich mich an den 16. März und das Gefühl von Unwirklichkeit und Ohnmacht mit dem ich aufgewacht bin, mein Leben lang so deutlich erinnern werde wie an die Daten großer Tragödien. Wahrscheinlich werde ich in zehn Jahren noch immer genau wissen, wie ich an meinem Küchentisch saß und innerlich erstarrte, weil in diesem Moment die komplette Organisation meines Lebens zunichte gemacht wurde.
Wenn Zeit sich anfühlt als verlaufe sie nicht linear, versuche nicht, sie zu ordnen!
Ich bin in diesem Jahr umgezogen und habe meinen Youtubekanal gestartet. Habe einige, wenn auch nur sehr wenige Schnittmuster und Plotterdateien veröffentlicht und viel renoviert. Ich habe viele neue Leute kennengelernt und festgestellt, dass ich anpassungsfähig bin, wenn Dinge anders verlaufen als geplant. Ich habe über mich gelernt, dass es mir schwerer nie allein zu sein, als viel Zeit alleine zu verbringen. In diesem Jahr wurde meine Nichte geboren und der Zwerg hat seinen ersten Zahn verloren. Ich habe mich in diesem Jahr über vieles geärgert aber nicht weniger gefreut als in anderen Jahren. Und ich habe mehr Zuversicht gewonnen als verloren, denn ich habe rund um mich herum tolle Aktionen beobachtet, Engagement und Kreativität wachsen sehen. 2020 war ein Jahr auf der Bremse, ohne im Stillstand zu Enden. Und manchmal sieht man die schönsten Dinge gerade dadurch, dass man langsamer fährt.
Wie war dein Jahr 2020 im Rückblick? Und wen vermisst du, so, dass du ihm gern mal wieder sagen würdest: „Ich schränke mich für dich ein, denn dass wir uns bald wiedersehen können ist mehr wert als das worauf ich dafür vorübergehend verzichten muss?“ Und wem möchtest du die Nähsprüche zum Ausdrucken schenken, um ihn eine Freude zu machen?
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