Ende Januar fand wie jedes Jahr die Creative World in Frankfurt statt. Auf dieser Fachbesucher Messe für DIY und kreative Techniken werden jedes Jahr auch die wichtigsten Trends der kommenden Monate vorgestellt. Ich habe mich für dich umgesehen und die DIY-Trends 2020 aufgespürt. In diesem Beitrag bekommst du einen Einblick in die Themenwelten – natürlich mit einem besonderne Blick darauf, wie die Trends im Bereich Nähen und Textildesign umgesetzt werden können!
Die Plotter-Trends von der Messe habe ich dir übrigens schon auf diesem Blog zusammengefasst. Schau dir den Beitrag doch direkt einmal an!
Re-form [umgestalten]
Beim ersten der DIY-Trends 2020 geht es um das umgestalten vorhandener Materialien und Stücke. Hierbei ist ein Mix unterschiedlichster Techniken und Materialien möglich. Die Beispiele auf der Trendschau der Creative World, einer Art kleinen Ausstellung zu den aktuellen Trends, waren vielfältig, auch für den Textilbereich. Eine Gemeinsamkeit hatten sie aber: Man darf wieder sehen, dass etwas selbstgemacht ist. Es geht nicht um Perfektion und makellose Umsetzung, sondern darf wild, laut und roh wirken.
Textilien kommen beim Thema re-form auf keinen Fall zu kurz. Ob bemalt mit unterschiedlichsten Farben, gebatikt, als Patchwork zusammengefügt oder verwoben, das Thema bietet ist eine große Inspirationsquelle für alle, die Stoffe und nähen mögen. Besonders beindruckend finde ich, wie vielfältig die Nutzung der Textilien ist. Besonders im Bereich Upcycling bietet der DIY-Trend enormen Spielraum: Nimm zum Beispiel eine alte Tasche, Jeans oder einen Pullover und drucke, neue Muster und Motive darauf. So erzeugst du spannende Kontraste aus alt und neu.
Alte Strickwaren, beispielsweise ausgediente Pullover kannst du zerschneiden und in Patchworktechnik zu einer Decke oder Kissenbezügen zusammenfügen. Oder hast du viele Reststücke vom Zuschnitt? Dann kannst du diese entweder zu Kordeln verarbeiten, die du auf Kleidung oder Accessoires applizierst, oder du webst etwas daraus beispielsweise einen Untersetzer oder ein Tischset!
Aber nicht nur bei Textilien findet der Re-form Trend Einzug: Auch Seifen, Keramiken und Plasitken werden Verändert- zum Beispiel durch das Vermischen und Verkneten von Farben und Materialien.
Produktentdeckungen zum Trend re-Form
Natürlich finden sich die Trends in den Produkten, die die Aussteller auf der Messe präsentieren wieder. Besonders begeistert haben mich die unterschiedlichen Sets zur Textilgestaltung von Marabu. Hier bekommst du in Kompakten Sets alles was du brauchst um mit Siebdruck, Linoldruck, Textilaquarell oder Neonfarben zu arbeiten.
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Work – out [austüfteln]
Der zweite der wichtigen DIY-Trends 2020 ist das Austüfteln neuer Möglichkeiten. Hierbei wird mit Materialien wie Modeliermassen, Gips und Beton gearbeitet. Kombiniert werden sie mit Funden vom Holzstück bis zum Bauschutt. Auch wenn dieser Trend erst nichts mit Textilien zu tun hat, kannst du sie in die work-out Techniken einfließen lassen. Besonders gröbere Stoffe und Gestricke eignen sich um Oberflächen zu strukturieren oder abzuformen.
Auch Abdrücke von Pflanzen und Steinen sowie der Eisenblaudruck (Cyanotopie) aus der Fotografie gehören zum Thema work-out. Ich kann mir hier gut vorstellen, Abdrücke mit Textilfarben in einem ähnlichen Stil auf Kleidung oder Wohnaccessoires abzubilden. Die Herstellung von Knöpfen aus Modeliermassen mit Abdrücken von Pflanzen oder Textilen Oberflächen bietet Raum, den Trend im Näh-Thema umzusetzen. Besonders die Ergebnisse der Cyanotopie haben mich in der Trendschau begeistert. Bei dieser Technik wird ein Träger- Material, das kann Papier oder auch Stoff sein, mit einer Eisensalz-Lösung vorbehandelt.
Die verwendeten Salze reagieren unter UV-Licht zu einem intensiv blauen Farbstoff, dem Berlinerblau oder Preußischblau. Wenn du eine Eisencyanotopie machen möchtest, benötigst du also die Eisensalz-Lösung und eine UV-Lampe oder Sonnenlicht. Alle Flächen, die vor dem Licht geschützt sind, zum Beispiel weil hier ein Blatt, eine Blume oder eine Feder liegt, bleiben weiß, da hier keine chemische Reaktion stattfindet. Nach der Belichtung wird das Papier oder der Stoff gründlich mit Wasser gespült, damit die weißen Flächen nicht zu einem späteren Zeitpunkt blau werden, wenn sie UV-Licht ausgesetzt sind.
Produktentdeckungen zum Trend „work-out“
Bei Jaquard gibt es vorbehandelte Gewebebahnen, auf denen du deinen Blaudruck anfertigst und die du anschließend vernähen kannst. Auch die Lösungen zum Behandeln von selbstausgewählten Textilien findest du bei diesem Hersteller. Alternativ kannst du auf Papier arbeiten. Wenn du es vernähen möchtest, kannst du es nach dem Eisenblaudruck mit Odicoat behandeln damit es genäht werden kann!
Im Bereich der Modelliermassen ist nach wie vor Fimo von Staedtler ein wichtiges und beliebtes Material. Fimo gibt es in vielen verschiedenen Sorten. Aus den klassischen Modeliermassen und auch aus Fimo Effect kannst du Knöpfe, Schmuckelemente für Kleidung und Taschen, dekoelemente und Schmuck herstellen. Eine besondere Modelliermasse ist Fimo Leathereffect, das man neben den beschriebenen Verarbeitungstechniken auch vernähen und mit dem Plotter schneiden kann. Das besondere an Fimo Leathereffect ist die lederähnliche Oberfläche, die, anders als bei Kunstleder, beidseitig gegeben ist. Dadurch kann das Material offenkantig verarbeitet werden und für alle klassischen Lederarbeiten genutzt werden, die eine schöne Rückseite erfordern. Da Fimo Leathereffect nicht bruchfest ist, solltest du bei der Planung deiner Projekte unbedingt berücksichtigen, dass es nicht gewendet werden kann!
up-date [auf den neusten Stand bringen]
Beim dritten der wichtigsten DIY-Trends 2020 geht es um Schrift und Typografie. Sprüche, Zitate, Songtitel- und Texte werden plakativ und auffällig auf die unterschiedlichsten Materialien übertragen. Die Aussagen spiegeln dabei wieder, was dir persönlich beziehungsweise der jungen Generation wichtig ist. Sie können von motivierend bis hin zu anklagend reichen. Ich habe mich durch die Schilder und die lauten Farben direkt an Demonstrationen und Band-Shirts erinnert gefühlt. Damit schließt sich bei diesem Trend für mich der Kreis zum ersten der DIY-Trends 2020, den wie bei re-form, kann auch hier im textilen Bereich mit Stiften, Druck und viel Farbe gearbeitet werden.
Produktentdeckungen zum Trend-Thema Up-Date
Beim Thema up-date ist alles, womit du schreiben und drucken kannst wichtig. Beeindruckende Textilstifte habe ich bei Stadetler ausprobieren können. Die Marker sind sehr farbintensiv und ermöglichen das Zeichnen sehr feiner Linien. Dabei ziehen sie nicht in den Stoff ein, sodass gestochen scharfe Konturen möglich sind! Auch die Lumocolor Glasochrom Stifte haben mich für den up-date Trend überzeugt: Mit ihnen kannst du zum Beispiel auf Materialien wie Leder, Kreativpapier oder Folien schreiben! Besondere Glitzerfarben zur Gestaltung von Stoffen und vielen weiteren Materialien gab es bei Efco zu sehen: die Izink Glitter Farben, die beispielsweise mit Schablonentechniken auf Textilien übertragen werden können.
Neben den bereits genannten Beispielen ist auch die Nutzung des Plotters zum Erstellen eigener Shirt-Motive aus Folie oder zum Herstellen von Schablonen für die Typografien denkbar um deine Kleidung, Accessoires oder Deko-Objekte entsprechend des Up-Date Trends mit Schrift zu versehen. Eine Serie zu Plotterdateien mit Sprüchen zum Thema Nähen findest du in meinem Shop!
Weitere DIY-Trends 2020
Natürlich gibt es auch im Bereich Materialien, Farben und bei der Herstellung und Vermarktung der Kreativprodukte Trends. So geht die Wahl der Farben bei vielen Herstellern in Richtung Naturtöne, Pastel und Metallic. Eine besonders gelungene Umsetzung des Trends zu natürlichen und dennoch kräftigen Farben ist Rico Design mit der „Nature Matters“ Kollektion gelungen. Bei dieser Kollektion kommt auch dem weiterhin bestehende Trend zu mehr Nachhaltigkeit eine große Rolle zu: Der Anteil an Kunststoff in den Verpackungen wurde drastisch reduziert. Neue, papierbasierte Verpackungen, auf die auch die anderen Kollektionen umgestellt werden, ermöglichen eine schöne Produktpräsentation ohne die Umwelt aus den Augen zu verlieren.
Neben den natürlichen Farben spielen natürliche Materialien wie Holz (besonders aktuell ist der Trend „Brandmalen“), Wiener-Geflecht und Papier eine wichtige Rolle. bei Stoffen, Kordeln und Garnen kommt neben klassischer Baumwolle vermehrt Hanf zum Einsatz.
Wenn du dich für die Trends im Bereich Garn, Stricken, Häkeln und Weben interessierst, schau dir auch den Beitrag von Caros Fummeley zur Creative World 2020 an!
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verlinkt: Lieblingsstücke, Sonntagsglück