Webpelz nähen – Fake Fur Mantel Mailand

Webpelz nähen – Fake Fur Mantel Mailand

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Webpelz-Mäntel sind ein wichtiger Trend dieses Winters. Klar, dass ich deswegen nicht am Webpelz nähen vorbei konnte. Die Mäntel und Jacken die ich in den letzten Wochen und Monaten bei Influencern, auf Blogs, im Fernsehen und in den Schaufenstern in der Stadt gesehen habe, haben mir einfach zu gut gefallen! Wie es der Zufall wollte, fiel mir dann auch noch der passende Webpelz, ganz weich und in altrosa, in die Hände. Da er kein Vermögen kostete, habe ich den Versuch gewagt: Zum ersten Mal mit Webpelz nähen! Meine Erfahrungen und Tipps dazu, Wissen über Futtermaterialien und Fotos des fertigen Mantels möchte ich heute mit dir teilen.



Webpelz nähen ist leichter als du denkst, und Fake Fur Mäntel liegen absolut im Trend. Ich gebe dir Tipps zum selbstgenähten Fake Fur It-Piece.
Outfit:
Mantel Mailand von Pech und Schwefel aus Webpelz in altrosa. Rock Lola von Lalilly Herzileien aus Scuba-Crepe, Bluse Gracious von Miss Rosi aus Leo-Viskose. Tasche Boxbag Ysabel aus Kunstleder in Bordeaux

Das Schnittmuster

Nach einer längeren Suche nach einem Schnittmuster, das geradlinig genug ist, ein so auffälliges Material zu vertragen, bin ich auf den Mantel Mailand von Pech und Schwefel gestoßen.

Der Mantel Mailand kann in verschiedenen Varianten genäht werden. Dabei ergeben sich zwei Kragenoptionen und die Möglichkeit den Schnitt gefüttert, ungefüttert mit Belegen oder als Wendemantel zu nähen. Ich muss gestehen, dass ich einige Schwierigkeiten hatte zuzordnen, welche Schnittteile zu welchem optischen Ergebnis gehören. Eigentlich wollte ich die weniger auffällige Kragenvariante nähen, habe mit meiner Vermutung bezüglich der zugehörigen Schnittteile und Linien aber daneben gelegen.


Lob und Kritik zum Ebook

Da der Mantel nicht der erste war, den ich genäht habe, reichte mir für alles weitere ein kurzer Blick auf die Kurzanleitung. Gerade deswegen hätte ich mir im Abschnitt zum Zuschnitt allerdings etwas mehr Übersichtlichkeit gewünscht. Vorallem eine Zuordnung der Bezeichnungen der Mantelvarianten zu Bildern fehlte mir. Neben dieser sanften Kritik muss ich aber auch ein großes Lob aussprechen! Wenn du schon Mäntel genäht hast, weißt du, dass man dabei nicht darum herum kommt, die Ärmel einzusetzen, nachdem Seitennaht und Schulternaht geschlossen wurden. Dabei muss im Schulterbereich Mehrweite eingehalten werden. Diese dient dazu, dem Schultergelenk den nötigen Bewegungsspielraum einzuräumen. Je mehr und je besser das Schnittmuster mit Passmarken (Knipsen) ausgestattet ist, desto einfacher ist es dabei sauber zu arbeiten. In dieser Disziplin kann Mailand von Pech und Schwefel wirklich glänzen! Ich habe noch nie bei einem Mantel so bequem die Ärmel einsetzen können, und das obwohl mein Material wirklich „störrisch“ war!


Webpelz nähen ist leichter als du denkst, und Fake Fur Mäntel liegen absolut im Trend. Ich gebe dir Tipps zum selbstgenähten Fake Fur It-Piece.
Outfit:
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Passform, Größenwahl und Anpassungen

Ich war bei der Wahl der Größe etwas verunsichert. Mailand ist eigentlich auf leicht elastische Stoffe ausgelegt, sowohl mein Webpelz als auch mein Futter bestehen aber aus nicht dehnbaren Stoffen. Letztlich habe ich mich entschieden mutig zu sein, und den Mantel dennoch in meiner Größe entsprechend der Tabelle zu nähen (44). Dabei musste ich eigentlich etwas Platz zusätzlich kalkulieren, damit ich den Mantel an der Vorderkante leicht überlappen lassen kann um ihn mit Häkchen zu schließen. Ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe. Der Mantel hat genug Luft um zu wärmen. Trotzdem wirkt er nicht zu voluminös- eine Sorge die ich hatte, da der Webpelz aufträgt und der Mantel keine ausgeprägte Taillierung hat.

Eine kleinere Anpassung habe ich vorgenommen. Ich habe den Mantel in der Länge zugeschnitten, die für die Verarbeitung mit Bündchen vorgesehen ist, ihn aber ohne Bündchen genäht. So endet er gerade eben auf einer Länge, unter der man einen Minirock noch sehen kann- für mich ein wichtiges Kriterium um „angezogen“ auszusehen wenn ich etwas kurzes darunter trage.


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Die Materialien

Mailand ist eigentlich als Herbstmantel konzipiert. Mit welchen Materialien du ihn warm genug nähen kannst, um auch im Winter nicht darin zu frieren, fasse ich dir hier nochmal kurz zusammen. Keine Angst, es klingt nach mehr Arbeit als es tatsächlich macht! Der Aufwand den Mantel warm zu füttern lohnt sich auf jeden Fall, denn gerade im Winter und bei kalten Temperaturen wirken kuschelige Webpelz Jacken besonders schön.


Futter

Um den Mantel winterwarm zu nähen, habe ich mich für die gefütterte Version entschieden. Als sichtbares Innenfutter habe ich dabei einen Baumwollstoff von Kurt Frowein verwendet. Der Stoff ist aus der Maker Collection und ich fand die goldenen Sicherheitsnadeln auf antrazithfarbenem Grund perfekt für einen selbstgemachten Mantel. Als Baumwollstoff ist der Stoff eigentlich nicht glatt genug für das Futter in den Ärmeln. Da die Ärmel von Mailand recht weit sind, rutscht der Pulloverärmel aber nicht am Futter hoch.

Aus dem Baumwollstoff habe ich alle Teile einmal zugeschnitten. Neben dem Inneren des Mantels sind auch die aufgesetzten Taschen und die Unterseite des Kragens aus diesem Material.


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Thermovlies und Windstopp

Wenn du einen Mantel mit außenliegendem Fell nähst, ist die isolierende Wirkung deutlich geringer, als wenn das Fell im Mantel inneren liegt. Daher solltest du, auch wenn ein Plüschmantel warm wirkt, nicht vergessen ihn zusätzlich zu füttern. Zusätzlich brauchst du eine Schicht, die den Wind abhält. Der Basis Stoff, in den die Haare eingewebt sind, ist grobmaschig und winddurchlässig. Um eine optimale Isolierung zu erhalten und nicht im Mantel zu frieren ist der folgende Aufbau von innen nach außen perfekt: Futterstoff, Themovlies, Windschutzmembran, Außenstoff.

Das Thermovlies und der Windstopp werden genau wie der Futterstoff zugeschnitten und innerhalb der Nahtzugaben auf diesen aufgenäht. Alternativ kannst du auch einen Steppstoff aus Futterstoff und Thermovlies herstellen. Den Windschutz solltest du so wenig wie möglich mit der Nadel durchstechen um zu vermeiden dass Löcher entstehen durch die der Wind zieht. Wenn du das Futter also steppst, nähe den Windschutz erst anschließend auf die Nahtzugaben deines Futters.


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Webpelz nähen – Tipps zur Verarbeitung

Webpelz, Plüsch und Fellstoffe sind der Verarbeitung etwas spezieller als glatte Stoffe ohne Strichrichtung. Wenn du ein paar einfache Tipps berücksichtigst, ist Webpelz nähen aber viel leichter als du denkst!


Der Zuschnitt

Für den Zuschnitt ist wichtig, dass du die Strichrichtung des Fells berücksichtigst. In der Regel entspricht sie dem Fadenlauf der Stücke die du zuschneiden möchtest. Die Strichrichtung erkennst du daran, dass sich die Härchen des Fells in dieser Richtung glatt anlegen, wenn du darüber streichst. Im Fall meines Mantels zeigen die Härchen nach unten zur Saumkante der Schnitteile.

Zeichne dir alle Schnitteile auf der Rückseite des Stoffs auf. Schneide nicht im Bruch! Auf Grund der Dicke verrutscht der Stoff leicht und die Zuschnitte werden ungenau! Außerdem kannst du nicht florschonend zuschneiden, wenn der Stoff doppelt liegt!

Du brauchst nun eine kleine, scharfe Schere oder ein scharfes Cuttermesser. Damit schneidest du vorsichtig von der Rückseite aus zu: Ohne Druck! Ziel ist es, nur das Trägermaterial zu durchtrennen, damit die Haare nicht gekappt werden. Das Durchschneiden des Flors führt zu struppig abstehenden Haaren im Bereich der Nähte.

Wenn du alle Teile Zugeschnitten hast, schüttele sie aus und sauge die Flusen und Härchen weg, die sich gelöst haben. Alles was du nun entfernst, musst du später nicht aus deiner Nähmaschine saugen!


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Webpelz nähen

Auch beim Webpelz Nähen solltest du ein paar Kleinigkeiten beachten. Ob du ihn steckst oder mit Klammern fixierst, ist Geschmackssache. Nähte heften solltest du nur, wenn es nicht anders möglich ist. Die Heftfäden drücken die Härchen platt und sind hinterher schwierig zu entfernen.

Stecke gründlich, denn das Auftrennen ist auf dem Trägerstoff eine lästige und schwierige Angelegenheit! Zudem leidet das Material sehr darunter und der Trägerstoff wird verletzt.

Verwende eine Nadel in Stärke 80 oder höher. Auch das Erhöhen der Stichlänge auf 3 oder 3,5 (je nach Anazahl der Stofflagen) hat sich bewährt, da die Nähte sauberer werden und der Transport gleichmäßiger funktioniert!


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Während du nähst, solltest du die Haare immer wieder zwischen die Nahtzugaben schieben. Im Anschluss an jede Naht werden vorsichtig die eingenähten Haare aus der Naht gezogen. Dazu kannst du eine geschlossene kleine Schere verwenden, deren Spitze du unter die Haare schiebst. Gehe unbedingt sehr behutsam vor, damit sich die Naht nicht lockert! Anschließend kannst du das Fell im Bereich der Nähte noch etwas bürsten, um die Naht besser zu kaschieren.


Dicke Nahtzugaben – Was tun?

Durch die Dicke des Flors sind die Nahtzugaben wulstig und tragen auf. Besonders im Bereich der Achsel kann das sehr unangenehm sein. Es ist jedoch nicht schwer Abhilfe zu schaffen. Du kannst den Flor auf den Nahtzugaben zurückschneiden. Damit dies nicht zu mühselig wird, empfehle ich dir einen Fusselrasierer oder Langhaarschneider. Damit fährst du solang über die Nahtzugaben, bis der Flor kurz und flach ist. Anschließend, du ahnst es schon, brauchst du auf jeden Fall wieder den Staubsauger…

Ich empfehle dir in diesem Zuge auch die Fäden abzuschneiden, die am Ende jeder Naht hängen. Es ist mühsam sie anschließend aus dem Flor herauszuschneiden, ohne das Fell zu beschädigen. Falls dies dennoch unvermeidlich ist, nimm eine gebogene Stickschere, mit der du besonders nah am Trägermaterial schneiden kannst!




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verlinkt: #12ausdemStoffregal, #kreativjAAA


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1 Kommentar

  1. /

    Liebe Lisa, der Mantel sieht so cool aus! Ich liebe Deine Fotos und das Gesamtoutfit dazu. Wie ein Filmstar aus einer anderen Ära! Liebste Grüße, Selmin

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