Taschen kann Frau nie genug haben

Letzte Woche hatte meine kleine Schwester Geburtstag, daher zeige ich erst heute was ich schon vor zwei Wochen genäht habe.
Sie hatte sich eine Tasche nach dem Vorbild einer Tasche gewünscht, die ich 1999 in Japan als Andenken und Tasche für meine Schulsachen ausgesucht hatte. Irgendwann hatte ich dann so viele andere Taschen, dass da Original in den Besitz meiner Schwester übergegangen ist, und so inzwischen seit 15 Jahren in Benutzung ist.
Momentan tut die Tasche immernoch guten Dienst daran Ordner, Wasserflaschen und was ein Uni-Alltag noch erfordert in die Hochschule Hannover zu transportieren- allerdings gibt sie langsam dem Zahn der Zeit nach und es entstehen kleine Risse.
Ich habe also die Tasche komplett vermessen und anhand der Maße einen eigenen Schnitt erstellt.

die alte Tasche aus dem Urlaub

                                                 

Einen eigenen Schnitt nach dem Vorbild eines vorhandenen Kleidungsstücks oder eines Accesoirs zu machen ist keine schwere Sache. Am einfachsten ist es für den Anfang etwas zu nehmen, das man Flach hinlegen kann. optimal ist es, wenn es ein Kleidungsstück ohne Abnäher ist, da man dann nur die Vorhandenen Nähte abzeichnen muss.
Für ein T-shirt lege ich beispielsweise zuerst das Shirt auf einen Tisch auf dem ich es komplett ausbreiten kann. Dann nehme ich ein Stück Butterbrotpapier und lege es auf das erste Schnittteil. Es werden einfach die Nähte als Außenkanten des Stücks abgezeichnet. So fährt man mit den anderen Teilen fort, erst auf der Vorderseite, dann auf der Rückseite.
Eine etwas tückische Stelle sind meist die Ärmel, da sie später in den genähten Armausschnitt eingesetzt werden müssen. Ich zeichne dafür den Ärmel nur auf der Vorderseite ab und nehme die Oberkante als Bruchkante beim Zuschnitt. Die Unterseite ist die die genäht wird. Dabei ergibt sich automatisch die Bruchkante als obere Mitte und die Naht unten als untere Mitte am genähten Stück, sodass es später recht einfach ist den Ärmel an der richtigen Stelle im Ärmelausschnitt zu positionieren.

Bei einer Tasche ist es meist ähnlich einfach, allerdings Braucht man hier ein Bischen Maßwerkzeug. Zuerst messe ich immer den Taschenkörper aus. die Maße werden an einer Skizze entlang notiert. In meinem Fall war die Grundform der Tasche ein Rechteck, was das abnehmen der Maße deutlich vereinfacht. auch der Boden ist im Beispiel ein Rechteck, kann also einfach ausgemessen werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Positionierung der Griffe und deren Länge. Für die Positionierung ist es am leichtesten von der Mitte ausgehend zu messen, da kleine Ungenauigkeiten dann später nicht ins Gewicht fallen.
Ob man sich bei Reißverschlüssen, Innen- und Außentaschen noch am Original orientieren möchte ist Geschmackssache. ich habe auf Wunsch meiner Schwester Taschen mit Kam-Snaps aufgesetzt, und abweichend vom Original Innentaschen und einen Karabiner für den Schlüssel ergänzt. Die Reißverschlusslösung für die Tasche habe ich übernommen, da der Vorteil des nur seitlich eingesetzten Reißverschlusses ist, dass man ihn auch über höheren Ordnern oder einer aufrecht stehenden Wasserflasche noch verschließen kann.

Und hier kommt das Ergebnis:

Außenstoff Ikea, Druckknöpfe Kamsnaps, Innenstoff leichte Baumwolle
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