Draußen ist es trüb und grau. Noch nicht richtig kalt, auch wenn der Wind mich in der letzten Woche oft durchgepustet hat, und auch noch nicht November-grau. So als ob der goldene Herbst mit aller Kraft gegen den diesigen Spätherbst ankämpfen möchte und doch unterliegt. Sweater-Wetter eben – wie die Mädels von Schnittduett immer sagen. Deswegen habe ich heute mal die Bilder vom Sweater Wrapped herausgekramt um nach fast einem Jahr endlich einen Blogbeitrag dazu zu schreiben. Neben dem Sweater-Wetter und den Gedanken die mich in der letzten Woche allgemein beschäftigt haben, möchte ich aber ein Thema etwas ausführlicher beleuchten: Darum solltest du eine Frau nicht fragen ob sie schwanger ist!
Was mich aktuell beschäftigt
Vielleicht hast du es schon an anderer Stelle mitbekommen: Ich schreibe aktuell meine Masterarbeit. In meinem Beitrag über das Umgehen mit Prüfungsangst hatte ich es bereits erwähnt. Ich habe ein bisschen zu den Belastungen geschrieben, die das Thema für mich mit sich bringt. Neben der Anforderung konzentriert an etwas zu arbeiten, für das ich momentan nur wenig Herzblut aufbringen kann, birgt die Situation auch eine weitere Herausforderung: Ich komme viel zu wenig zum Nähen und dazu mich um meinen Blog zu kümmern. Ich habe einfach so viele Ideen und so wenig Zeit sie umzusetzen! Es ist frustrierend und ich habe die ganze Zeit das Gefühl Chancen verstreichen zu lassen. So viele Projekte, die mich voran bringen würden und die ich absagen muss…
Think positive – in jeder unangenehmen Aufgabe stecken Chancen!
Ich betrachte die Dinge gern positiv. Viele Situationen in den letzten beiden Jahren schienen absolut negativ zu sein und doch ist immer etwas Gutes daraus entstanden. Eigentlich, wenn ich einen Moment darüber nachdenke, ist es in meinem Leben sogar immer so gewesen, dass schlechte Umstände gute Folgen hatten. Zum Beispiel habe ich eine sehr liebe Freundin nur deswegen kennengelernt, weil wir beide damals mit schlecht gewählten Männern zusammen waren. Die waren aber sicher, dass wir uns miteinander verstehen würden und stellten uns einander vor.
Aufgrund solcher Erfahrungen versuche ich auch in dem Umstand mich nicht in vollem Umfang meinen Herzensprojekten widmen zu können, eine Chance zu sehen. In diesem Fall die Chance endlich all die Fotos zu nutzen, die ich im vergangenen Jahr zu meinen Nähwerken aufgenommen habe und zu denen ich nie einen Beitrag geschrieben habe. Außerdem auch die Chance ein Hobby wieder aufzunehmen, das ich etwas vernachlässigt habe, während ich so viel genäht habe in den letzten Jahren.
Sweater-Wetter – Strick-Wetter
Eine liebe Bloggerkollegin, die mir sehr am Herzen liegt, würde wohl eher von Strick-Wetter als von Sweater-Wetter sprechen. Manchmal, wenn ich sehe was Caro so strickt, denke ich, dass das aus meinem Blog hätte werden können, wenn mir nicht das Nähen dazwischen gekommen wäre. Aber dank meiner Masterarbeit stricke ich inzwischen wieder.
Stricken ist für mich eine tolle Möglichkeit wirklich runter zu kommen. Deswegen greife ich in Phasen in denen ich viel nachdenken muss gerne zu Nadeln und Garn und stricke Decken.
Dass ich tatsächlich Decken für mich stricke, mag erstmal verrückt klingen. Ja, natürlich ist es ein verdammt schweres Teil, was auf den Nadeln hängt, wenn man eine Decke von 1 m x 2 m strickt! Und ja, das ist verdammt lange das gleiche Muster! Für mich spricht viel dafür Decken zu stricken. Einerseits bin ich extrem empfindlich, wenn es um gestricktes auf der Haut geht. Schon kleine Wollanteile machen mich nicht nur in Mütze, Schal und Pullover verrückt – sie sorgen auch für starken Juckreiz an den Fingern, während ich das Garn verarbeite. Daher greife ich meistens auf Garne mit Kunstfasern zurück, was sich meiner Meinung nach einfach besser für Wohnaccessoires eignet als für Kleidung. Eine Decke hat aber auch den Vorteil der sehr einfachen Form. Wenn man ein sehr einfaches Muster nutzt, zum Beispiel kraus rechts gestrickt oder ein Perlmuster, kann man stricken ohne zu denken. Und genau das ist es, was mich so entspannt.
Darum solltest du eine Frau nicht fragen, ob sie schwanger ist: Wie ich mich beim Versuch die Gedanken auszuschalten tief ins Denken verstrickt habe
Vielleicht hast du dich gewundert, wie ich hier noch den Bogen schlagen will, zu meiner Ansage aus der Überschrift: „Darum solltest du eine Frau nicht fragen ob sie schwanger ist“. Es scheint wirklich nicht auf der Hand zu liegen, warum mich das Thema in den letzten Tagen so beschäftigt hat. Mit meiner Strickdecke fing alles an.
Ich habe in meinen Storys auf Instagram ein Bild von der Decke gezeigt. Kraus rechts und aus einem grauen Farbverlaufsgarn. Diese Informationen schienen einigen Frauen zu reichen um felsenfest davon überzeugt zu sein, dass ich schwanger sein müsste. Möglicherweise erscheint die Idee eine Decke zu stricken aus den oben genannten Gründen wirklich so verrückt, dass man es mit einem Hormonrausch erklären möchte. By the way, auch das ist etwas das mich immer wieder aufregt: Hormone machen weder schwangere, noch menstruierende oder sonst in ihrem Zyklus agierende Frauen unzurechnungsfähig! Mich erreichten jedenfalls innerhalb weniger Stunden so einige Nachrichten mit der Nachfrage ob ich schwanger sei. Ob ich da eine Babydecke stricke? Ob der Traummann und ich nun Eltern würden?
Das Frauenbild in unserer Gesellschaft
Ich gebe zu, ich war erstaunt wie der Schluss von einer Strickdecke zu einer Schwangerschaft zu Stande kommt. Also habe ich bei einer Verfasserin so einer Nachricht nachgefragt. Ihre Antwort war, dass das Stricken einer Babydecke ganz typisch wäre, wenn man schwanger ist. Der Traummann und ich hätten nach ihrem Eindruck eine glückliche Beziehung. Da sei es für sie naheliegend, dass wir uns Kinder wünschen. Sie habe einfach gleich das Bild eines Babys, das in einer mit Liebe selbstgestrickten Decke eingewickelt ist, vor Augen gehabt.
Ich möchte an dieser Stelle kurz erwähnen, dass es sich hier um eine Bekannte handelt. Sonst hätte ich wahrscheinlich nicht so direkt nachgehakt. Mir ist durchaus bewusst, dass derjenige der mit seiner ausgesprochenen Vermutung über eine Schwangerschaft falsch liegt, peinlich berührt ist. Ich will weder im direkten Austausch, noch mit diesem Beitrag einen Finger in die Wunde legen. Dieser Beitrag soll zum Nachdenken anregen; über den Umgang mit Frauen und wann gut gemeintes Nachfragen distanzlos oder übergriffig wird.
Ich denke, der Schluss meiner Bekannten, dass auf eine glückliche Beziehung schnell ein gemeinsames Kind folgen wird, liegt in unserem Frauenbild begründet. Frauen sollen, wie es aus Rousseaus Schriften abgeleitet wurde, fürsorglich und liebevoll für die Kindererziehung sorgen. Das Konzept der Mutterliebe. Darin wurde ihre Lebensaufgabe gesehen. Das ist bis heute in unserer Gesellschaft und unserem Frauenbild verankert. Der Umkehrschluss, dass Frauen sich von Natur aus danach sehnen müssen, diese Aufgabe zu erfüllen ist naheliegend. Unglücklicherweise führt er dazu, dass Frauen ab Mitte zwanzig nahezu belauert werden auf Anzeichen eines Kinderwunsches oder seiner Erfüllung.
Das Verständnis der Mutterrolle als Lebensziel
Ein kurzer Disclaimer vorweg: Ich stütze mich hier nicht auf Studien. Dieser Text beschreibt die Schlüsse aus meinem Empfinden durch Erfahrungen als Frau im gebährfähigen Alter, als Freundin anderer Frauen in diesem Alter und als Mutter. Möglicherweise klingt das in einigen Abschnitten recht drastisch. Ich bin auch bereit es zu diskutieren, ich stelle aber keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit.
Der Vorzeichenwechsel mit 25
An vielen Punkten in den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, dass ich mit dem Übertreten der magischen Grenze von 25 Jahren zu einem gesellschaftlichen Gut wurde. Ab diesem Alter war für mein Umfeld offensichtlich der Zeitpunkt erreicht, ab dem es nichtmehr leichtsinnig und zu früh ist ein Kind zu bekommen. Es war weniger in Gesprächen mit Freundinnen. Die fragten im gleichen Alter vorsichtig, ob ich denn vor habe Kinder zu bekommen, und sprachen über eigene Unsicherheiten. Es war in Situationen die alles andere als privat waren, in denen deutlich wurde was nun von mir erwartet wurde: Meine Beziehung absichern, indem ich heirate. Aber bitte jemanden, der genug Geld verdient, damit ich die Freiheit habe selbst zu entscheiden, wie lange ich zu Hause bleibe, um mich um die Kinder zu kümmern.
Es war keine Frage ob ich einen Kinderwunsch habe – es stand fest, dass ich Mutter sein werde. Und es schien einige Personen in meinem Umfeld zu beunruhigen, dass die gesellschaftlich anerkannten Bedingungen zur Erfüllung dieser Prädestination noch nicht gegeben waren.
Gehöre ich mir?
Wenn jemand ohne je zu fragen, ob sich eine Frau ein Kind wünscht, davon ausgeht, dass sie schon von Natur aus dieses Bedürfnis hat, und dass es sich selbstverständlich erfüllen wird, weil Frauen dazu gemacht sind Kinder zu bekommen, empfinde ich das als sehr übergriffig. Es wird oft bemängelt, dass deutsche Frauen zu wenig Kinder bekommen. Frauen, nicht Paare! Es wird nicht darüber gesprochen, wie man mehr Väter in Teilzeit bringt, zum wohl der Familie, sondern darüber, wie man mehr Mütter in die Arbeitswelt bringt. Es wird angezweifelt, dass wir Frauen die Fähigkeit besitzen zu entscheiden ob wir ein Kind austragen wollen oder nicht, wir müssen uns dazu erst beraten lassen! Frauen die keine Kinder bekommen werden kritisiert, weil sie die Gesellschaft nicht stützen. Weil sie keine Rentenzahler erziehen. Es geht hier immer um Frauen. Frauen, die ihre Rolle in Rousseaus manngemachtem Bild erfüllen sollen: Das liebevolle Großziehen von Kindern.
In diesem Bild, das Männer und ihre Wünsche weit ausklammert, frage ich mich manchmal, wie weit wir entfernt sind von Zuständen wie sie in Magret Atwoods „The Handmaids Tale“ beschrieben werden. Klingt es zu düster, wenn ich sage, dass ich in unserer aktuellen politischen Lage nicht das Gefühl habe, dass sie allzu weit entfernt sind? Die Serie oder das Buch sollte jede Frau gesehen oder gelesen haben…
Der Schluss, dass das Eindringen in die Privatsphäre von Frauen, wenn es um die Themen Schwangerschaft und Kinderwunsch geht, schon ok ist, ist naheliegend.
Wenn die Frage ob eine Frau ein Kind bekommt von gesellschaftlichem Interesse ist, legitimiert das ja irgendwie, dass man Auskunft darüber verlangt, oder? Auch, dass wir uns um Schwangere weit mehr sorgen als um überforderte Mütter oder dass Fremde Erziehungsentscheidungen auf offener Straße anzweifeln und sich einmischen spricht dafür, dass die Gebährfähigkeit als gesellschaftliches Gut verstanden wird, und die Mutterschaft als die Aufgabe die die Gesellschaft Frauen überträgt. Keine Kinder zu bekommen ist nicht einfach eine persönliche Entscheidung, sondern ein Widerstand gegen die Aufgabe, die wir in der Gesellschaft einnehmen sollen.
Darum solltest du eine Frau nicht fragen ob sie schwanger ist
Ein ganz schön fieses, düsteres Bild das ich da von der Rolle als Frau und Mutter zeichne, oder? Vielleicht hast du jetzt an ein paar Stellen mit dem Kopf geschüttelt und dir gedacht „Was beschwert die sich eigentlich? Heute ist es doch alles so viel leichter, als noch bei unseren Müttern, es geht uns doch gut!“. Objektiv mag das stimmen. Es gilt aber nicht für jede Frau, denn einige nehmen die Rolle der Widerständlerin, die aufmüpfig keine Kinder bekommt, unfreiwillig ein. Manche wollen vielleicht noch keine Kinder, weil die Beziehung nicht sicher erscheint, wünschen sich aber nichts mehr als dass es anders wäre. Manche haben vielleicht noch nichts für sich entschieden, sind aber genervt weil ihr Körper so gebaut ist, dass andere schnell eine Schwangerschaft vermuten, wo keine ist. Es ist egal was für Voraussetzungen zu Grunde liegen, die Frage ist ein Stich ins Wespennest, und genau darum solltest du eine Frau NICHT fragen, ob sie schwanger ist. Ganz besonders dann, wenn du das Thema als netten Smalltalk planst und nicht daran interessiert bist, auch die Gefühle aufzufangen, die du mit deiner Frage auslösen könntest.
Es betrifft so viele!
Ich habe in den vergangenen Tagen mit unheimlich vielen meiner Follower geschrieben, die sich für mein klares Statement auf Instagram bedankt haben. Ich habe viele Schicksale gelesen und einen viel intensiveren Austausch als zu irgendeinem Thema zuvor mit meiner Community gehabt. Vieles das geschrieben wurde deckte sich mit meinem düsteren Bild über die Sicht auf Frauen und das Thema Kinderwunsch. Es war ein buntes Potpourri. Von verletzenden Fragen im Vorstellungsgespräch über indiskrete Fragen von Kollegen, weil der Bauch ja runder sei als sonst, alle denkbaren Situationen waren dabei. Schlagfertige Antworten darauf? Werden als zickig oder überempfindlich abgetan. Die Frage war schließlich gut gemeint, man wollte nur höflich sein, aufmerksam – gewappnet um Rücksicht zu nehmen oder schonmal eine Entlastung organisieren.
„Am schlimmsten ist es immer, wenn einen die Kollegen oder Freunde zur Seite ziehen und fragen, ob man schwanger ist. Ist mir leider schon mehrfach passiert.“
Ich habe in meinem Umfeld bei einigen Paaren erlebt, wie zermürbend der Leidensdruck wird. Dass es unglaublich belastet, wenn eine Schwangerschaft nicht so schnell oder einfach eintritt wie gewünscht. Wie der Druck auch von außen immer weiter zunimmt. Dass die Familie immer wieder fragt.
Wie gut gemeinte Ratschläge, beispielsweise sich nicht zu stressen, lieber mal in den Urlaub zu fahren um sich davon abzulenken, bei Betroffenen wie eine Schuldzuweisung ankommen können. Letztlich werden diese Tipps nicht den Männern gegeben. Niemand sagt „Deine Spermien schwimmen schneller, besser und zielgerichteter, wenn du nicht daran denkst, dass du gerade ein Kind zeugen willst!“. Der Ratschlag geht an die Frauen. Es sind Ratschläge um besser schwanger werden zu können, als ob Duftkerzen, ein Entspannungsbad und die richtige Einstellung alles sind, was man dazu braucht. Diese Situation tut weh, du weißt nicht, wer sie gerade erlebt. Darum solltest du eine Frau nicht fragen ob sie schwanger ist.
Gründe dafür, Frauen nicht nach einer Schwangerschaft oder ihrem Kinderwunsch zu Fragen:
Weißt du, ob sie Kinder bekommen kann oder ob du mit der Frage Wunden aufreißt? Nein! Darum solltest du eine Frau nicht fragen, ob sie schwanger ist! Weißt du ob sie gerade ein Kind verloren hat und der Schmerz noch nicht überwunden ist? Nein! Darum solltest du eine Frau nicht Fragen ob sie schwanger ist! Weißt du, ob sie sich in ihrer Beziehung sicher genug fühlt um Kinder zu bekommen? Nein! Darum solltest du eine Frau nicht fragen ob sie schwanger ist! Weißt du, ob sie sich seit Jahren rechtfertigen muss, weil sie keine Kinder will und sie der Zweifel daran verletzt, ob sie das „jetzt schon“ wissen kann? Nein! Darum solltest du eine Frau nicht fragen ob sie schwanger ist! Weißt du, ob ihre Entscheidung gegen Kinder ein schmerzlicher Prozess war? Möglicherweise ein Risiko für sie oder ein Baby besteht, wenn sie Kinder bekommt? Nein! Darum solltest du eine Frau nicht fragen, ob sie schwanger ist.
Das wichtigste aber ist: Es geht dich nichts an. Ihr Körper gehört ihr. Sie ist mündig, sie kann selbst entscheiden. Und so wird sie, wenn sie schwanger ist, entscheiden, wann und wem sie davon erzählt. Vorher geht es dich einfach nichts an. Darum solltest du eine Frau nicht fragen, ob sie schwanger ist.
Du nutzt Pinterest? Dann nimm dir eine der folgenden Grafiken mit auf deine Pinnwand, damit du meinen Beitrag einfach wiederfindest! Natürlich freue ich mich auch, wenn du den Beitrag teilst – sharing is caring! Wenn du selbst auf der Suche nach Inspirationen bist, dann schau dir doch mal meine Pinnwände an!
Sehr guter Artikel! Bei uns hat es ja nach ein bisschen Üben schlussendlich geklappt (mit ärztlicher Hilfe, aber wirklich eine Kleinigkeit), aber ich kenne aus dem Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis einige unerfüllte Kinderwünsche, aus unterschiedlichen Gründen. Entweder Frau hatte im passenden Alter nie „den Richtigen“ an ihrer Seite, ist chronisch krank und das Risiko für sie selbst wäre immens, der Mann ist nicht zeugungsfähig, es passt jetzt noch nicht, weil man grade ein Haus gekauft hat/noch nicht so lange zusammen ist und sich nicht sicher ist/neben dem Wunsch auch große Angst vor den Veränderungen hat, die ein Kind mit sich brächte, etc. Oder, der leider häufigste Grund: es klappt einfach nicht. 🙁 Wie bei uns gute 2 Jahre, und keiner wusste den Grund. (Seitdem rate ich übrigens jedem Paar, dass sich zumindest eine/r auf Chlamydien testen lässt! Hat sie einer, haben sie beide, und nach 10 Tagen Antibiotika hat es bei uns noch 2 „Übungszyklen“ gedauert. Das ist natürlich nicht immer der Grund, aber es KÖNNTE ja sein…)
Jedenfalls hast du absolut Recht – mit der Frage löst man in den seltensten Fällen ein begeistert strahlendes „ja“ bei den Gefragten aus, sondern viel eher Schmerz oder Genervtsein. Wer eine Schwangerschaft zu verkünden hat, wird das früher oder später sowieso tun!
Bei der Überschrift von dem Artikel habe ich erst daran gedacht, dass du Situationen meinst, in denen man gefragt wird, ob man schwanger ist, weil man von der Figur her so aussieht. Das liegt aber wahrscheinlich an meinen eigenen Erfahrungen.
Mein Körper ist so gebaut, dass er die Fettreserven grundsätzlich am Bauch anlagert. Von daher sehe ich eigentlich immer aus wie im 7. Monat schwanger. Und da kommen auch von mir völlig fremden Leuten die Nachfragen, ob ich denn schwanger sei. Ich erwidere dann, dass ich nur fett sei. Danach ist eigentlich immer absolute Stille.
In meiner Situation nehme ich das mit Humor. Aber ich kenne auch viele, für die diese Frage eine Verletzung der Seele und der Privatsphäre darstellt. Ich würde diese Frage deshalb niemals jemanden stellen. Wenn derjenige schwanger sein sollte und es für richtig hält, mir das zu erzählen, wird er es machen (gleiches gilt auch für fehlende Partner oder Trennungen/Scheidungen).
Autor
Oh ja, gut dass du es ansprichst, diese Themen sind genauso sensibel und man vertraut sich denke ich immer am liebsten den Menschen an, die nicht ständig nachbohren!