Die Schnitte von Schnittgeflüster mag ich schon lange sehr gern. Mein absoluter Favorit für einen einfachen engen Rock ist zum Beispiel „Liane“. Bisher hat sich allerdings nie die Gelegenheit ergeben, an einem Designnähen oder Probenähen für Schnittgeflüster teilzunehmen. Immer lagen andere Termine an, die mit den Zeiträumen kollidierten.
Im letzten Jahr, einen Tag vor dem Lillestoff-Festival habe ich mich trotzdem, obwohl wir zuvor kaum Berührungspunkte hatten, mit Dani, alias Frau Schnittgeflüster spontan zu einem Kaffee in Hannover getroffen. Und da trug sie ihn DEN Mantel, einen Schnitt, der mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Ganz schlicht und in schwarz, aber so raffiniert geschnitten, dass er mir in Erinnerung geblieben ist und ich sehnsüchtig gewartet habe das der Schnitt endlich erscheint.
Wie sollte es anders sein, natürlich war der Zeitraum zum Nähen auch dieses Mal nicht frei von anderen Projekten, aber meine Motivation war zu groß um nicht teilzunehmen.
Ein Bischen kennt ihr mich inzwischen durch meine Beiträge. Ihr habt eine Vorstellung davon wer diesen Blog schreibt, was mir gefällt und welche Themen mich wütend machen. Wen man oft nicht kennt, oder wer ganz weit entfernt zu sein scheint, sind die „großen“ Blogger und Schnittersteller, deren Schnitte und Projekte vorgstellt werden. Die, zu denen auch Schnittgeflüster gehört. Trotzdem ist Dani aber ein sehr nahbarer und bodenständiger Mensch. Ich hatte in der knappen Stunde in der wir Kaffee getrunken haben nicht das Gefühl, dass sie eine Rolle spielt oder ihr ihr Erfolg zu Kopf gestiegen sei. Nein, sie ist wirklich genau die Person die man auf Instagram in den Storys sieht. Genau so sympathisch wie sie im Probenähen aufgetreten ist. Sich völlig bewusst darüber, was Probenäher leisten und hilfsbereit, auch wenn es um Informationen zum Schnittdesigner- Business geht.
Unter solchen Bedingungen, wenn man im Probenähen ernstgenommen wird und auch Feedback des Schnitterstelles bekommt, macht es unheimlichen Spaß neue Schnitte zu testen oder mit ihnen zu experimentieren. Und trotzdem wäre mir fast noch „das Leben“ dazwischengekommen, denn als ich eigentlich nähen wollte, hatte ich plötzlich zu Hause ein Krankenlager. Der Mantel ist also in einer Nachtschicht entstanden, im Schweiße meines Angesichts und ich habe den Saum nicht perfekt hinbekommen, sodass ich ihn nochmal ein wenig korrigieren muss, aber da ich mich zum Fotos machen verabredet hatte, gab es kein Zurück.
Ich kann euch also glaubhaft versichern, dieser Mantel ist fast-Fashion! Ihr könnt ihn wirklich schnell nähen und er ist nicht so ein Mammutprojekt, wie man es sich bei einem Mantel erstmal vorstellt.
Ursprünglich hatte ich mir, den Schnee Anfang März vor der Haustür, noch gedacht, ich würde mir einen grauen Wintermantel nähen. Bei einem kleinen Bummel durch die reduzierten Stoffe im Karstadt fiel mir dann aber ein mit scheusslichen grauen Blumen bedruckter Bouclé in die Hände. Im ersten Moment war ich traurig, dass der eigentlich tolle Stoff mit den neonfarbenen Akzenten nicht in seiner reinen Form zu haben war, aber die linke Seite war unbedruckt und hatte ebenfalls die typische Bouclé- Struktur, die es mir so angetan hatte- und beim selbst nähen hat man glücklicherweise auch die Freiheit einen Stoff einfach umgedreht zu nutzen.
La Hemera ist ein Mantel, der eigentlich ungefüttert mit Belegen genäht wird. Das wollte ich ursprünglich auch genau so handhaben. Leider war der Stoff innen aber so kratzig und sah durch das Blumenmuster so unruhig aus, dass ich es einfach nicht so lassen mochte. Ich habe mich also trotz der begrenzten Zeit entschieden den Mantel doch noch zu füttern. Als ich um 3 Uhr nachts endlich fertig war, war ich dafür auch echt glücklich und liebe meinen Mantel jetzt. Ich bin sicher, ihr werdet ihn in diesem Frühling noch öfter hier oder auf Instagram in Kombination mit unterschiedlichen Outfits entdecken.
Das Futter gibt es als Schnittteile seperat und kostenlos bei Schnittgeflüster. Allerdings ohne Anleitung- aber es ist kein Hexenwerk es einzunähen.
Ganz begeistert bin ich schon jetzt von der Kombination mit meiner grünen Boxbag Ysabel (der Schnitt erscheint in der kommenden Woche). Dank der großen aufgesetzten Taschen kann man mit La Hemera aber auch ohne Handtasche losziehen. Schlüssel, Handy und ein kleines Portemonnaie haben auf jeden Fall Platz und trotzdem wirken sie nicht ausgebeult.
Mantel: La Hemera von Schnittgeflüster, Futterschnitt ohne Anleitung kostenlos zusätzlich erhältlich. Tasche: Boxbag Ysabel von LaLilly Herzileien, grünes Kunstleder von Stoffideen Hannover, Hardware in gold von Snaply und über Dawanda
Stoff: Außen Bouclé von Karstadt, innen Viskose von WM-Stoffe
Verlinkt: Rums
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Mir gefällt Dein toller mantel echt gut. Und das ist eine tolle Idee, den Stoff einfach umzudrehen.
Ich habe heute die Hemera aus Sommersweat ausgeschnitten, aber als ich jetzt Deinen sah, fällt mir ein, dass ich auch noch genug Bouclé zu Hause habe. Daraus wird bestimmt ein herbstmantel genäht.
LG Petra
WOW! Was für ein tolles Teil!
Ich hadere ja gerade etwas mit dem Wetter. Da ich ein absolutes Sommerkind bin, kann ich es garnicht abwarten, dass das schöne Wetter endlich kommt. Dein Mantel in Verbindung mit deiner tollen grünen Tasche hat mir den Frühling wenigstens ins Arbeitszimmer gebracht 🙂 You made my day!
tolle Idee, den Stoff einfach umzudrehen. Ich finde das Zusammenspiel von so einem ganz klassischen Stoff und dem Neongelb total toll 🙂
Liebe Grüße
Kirsten