Eine Runde habe ich ausgesetzt im Sew Along, auf die ich mich eigentlich sehr gefreut hatte. Kleiderschnitte schlummern nämlich am meisten bei mir und ich konnte mich garnicht entscheiden welchen ich nähen soll. Genau das war das Problem, weshalb ich es dann nicht geschafft habe neben dem was sonst anstand ein kleid zu nähen. Manchmal, wenn ich vor meinen Stoffen oder meinen Schnitten stehe, fühle ich mich wie ein kleines Kind, das sich wegen der großen Auswahl nicht entscheiden kann, was es nehmen soll. Dann bin ich frustriert, weil meine kostbare Nähzeit verstreicht ohne dass ich etwas geschafft habe, und die Frustration verstärkt die Entscheidungsprobleme.
Die Runde mit den Kleidern war mir aber sehr wichtig und eigentlich wollte ich es schaffen in jeder Runde mitzunähen, und deswegen habe ich mich entschieden, dass die Lieblingsstück-Runde bei mir das Kleid mit abdecken soll. Eine „Mathilda“ von Kreativlabor Berlin ist es geworden!
Bevor ich angefangen habe zu nähen, habe ich mir allerdings erst bei Ephisophie die „Erlaubnis“ eingeholt. Der Schnitt fällt nämlich nur ganz knapp mit in die Definition eines Schlummerschnitts. Gekauft habe ich ihn direkt nachdem er erschien- aber das war Anfang diesen Jahres und weil er so viel kürzer geschlafen hat als viele andere Kleiderschnitte, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Trotzdem passt er von allen Kleiderschnitten die ich noch nicht genäht hatte am besten in diese Runde, weil ich seit Wochen Lust hatte ihn zu nähen, er mir nicht aus dem Kopf ging und definitiv das Lieblingsteil unter meinen ungenähten Kleider-Ebooks war!
Wer meinem Blog folgt, der weiß, dass ich es genieße Julias Schnitte zu nähen (hier und hier gibt es schon Beispiele). Die Anleitungen sind klar und gut nachzuvollziehen, man erkennt auf den Bildern wirklich alles was wichtig ist, und dank vieler Knips-Markierungen passen die Teile auch optimal zusammen. Auch das war ein Grund, warum ich mich sehr auf das Nähen dieses Schnitts gefreut habe, denn ein Sew Along ist, wenn man regelmäßig mitmacht und nebenher auch andere Projekte hat, auch anstrengend und eine organisatorische Herausforderung. Umso schöner ist es dann, wenn man einen Schnitt nähen kann und fast nicht dabei nachdenken muss, und so die Energie auf Details verwenden kann!
An den Details habe ich mich dieses Mal ausgetobt. Ich habe mich für die verspielte Variante mit Bubikragen entschieden (es gibt auch einen Rollkragen oder eine Kapuze im Schnitt, und auch ein Halsbündchen ist als Abschluss möglich), und habe zusätzlich ein Schleifchen an den Treffpunkt der beiden Kragenteile angenäht. farblich dazu passend habe ich im Kragen eine Paspel eingearbeitet und mit Schrägband Saum und Ärmelkanten eingefasst. Eigentlich sind im Ebook Bündchen dafür vorgesehen, aber nachdem ich endlich gelernt habe wie man ganz bequem ein Schrägband annäht, hatte ich Lust es direkt wieder zu tun!
Der türkise Jersey ist ein Schlummerstoff, der weit über ein Jahr bei mir lag. Er ist von Stoffonkel, also ein Biostoff, etwas das ich mir nicht oft gönne, das es für das Kleid aber wert war. Aber türkis sommerlich zu kombinieren ist mir schwerer gefallen als gedacht. Ich wollte den „Barbie-Effekt“ vermeiden und war nicht sicher ob mir das mit weiß gelingt, aber braun, meine zweite Wahl, wirkte zu herbstlich für ein Sommerkleid. Ich habe also mit einer doppelten Paspel gearbeitet und das dunkle Blau der Schrägbänder mit den Knöpfen wieder aufgegriffen.
Du siehst bezaubernd aus. Ich liebe den Schnitt ja auch total und muss ihn einfach nochmal und nochmal und nochmal nähen
Wirklich total schön geworden! Deshalb liebe ich unser Hobby so. Wenn man deine, Ephis und meine Version vergleichen würde, könnte man perfekt sehen, was für unterschiedliche Styles aus einem Schnitt möglich sind. Und das bist definitiv Du 🙂
Das stimmt. Schön, dass du dich noch an meine Version erinnerst. Ich hab deinen Stoff so cool gefunden! 🙂