Pinseltasche? Ja, ihr lest richtig, ich habe mir zwei Pinseltaschen genäht. Nicht etwa, weil ich malen könnte und meinen Künstlerbedarf verstauen muss, sondern aus einem Grund, der mich ganz als Mädchen entlarvt: Ich habe mir ein neues Set Schminkpinsel gegönnt und finde den mitgelieferten Beutel einfach unpraktich und vorallem: garnicht schön.
Ich stehe wahrscheinlich nicht allein da, wenn ich eingestehe, dass der Badezimmerschrank weitaus chaotischer ist, als nötig. So chaotisch, dass ich mich entschieden habe, dass es an der Zeit ist neue Ordnungssysteme anzuschaffen. Perfekt für alles, was nicht einstauben soll und was man übersichtlich vor sich ausbreiten möchte, Schminkpinsel, Kaja, Lipliner und Co, sind die Pinseltaschen von Kreativlabor Berlin, die ich euch näher vorstellen möchte.
Ich habe schon hier bei meinem Beitrag zu Masha, berichtet, dass ich die Qualität des Ebooks herausragend fand. Diese Qualität habe ich direkt wieder bemerkt, als ich das Schnittmuster für die Pinseltasche zusammengeklebt habe. Es gibt klare Markierungen welches Blatt an welches geklebt werden muss. Mein Tischlerherz schlägt noch immer schneller wenn man auf den Milimeter genau arbeiten kann, wenn etwas zusammengefügt werden muss. Daher sagen mir die dazu verwendeten Dreiecke wieder sehr zu, Spitze an Spitze lässt sich nicht verfehlen und wenn man darauf genau achtet, passen auch alle Linien der Schnitteile direkt aneinander.
Im Ebook zur Pinseltasche sind drei Varianten enthalten. Groß, klein und als Etui, das mehr für Stifte als für Pinsel gedacht ist. Genau diese Größe passt perfekt für meine Pinsel, und letztlich fragt ja keiner mehr nach, was man in den Täschchen aufbewahrt: was länglich ist und eher schmal, das ist darin auch gut verstaut, selbst wenn es mal das Picknickbesteck sein sollte.
Besonders bei Pinseln ist natürlich auch wichtig, dass sie gut geschützt sind. Wenn man möchte kann man daher auch einen zusätzlichen Schutz, der über die Köpfe der Pinsel geklappt wird, annähen- ich habe auf Grund der Dicke meiner Pinsel aber darauf verzichtet, da die Tasche ohnehin noch ein gutes Stück über die Pinsel hinaus ragt, und der Pinselschutz für diese Dicke etwas zu kurz gewesen wäre.
Ich habe mich entschieden, außen Kunstleder zu verwenden und innen Popeline. die Halterung für die Pinsel habe ich genau wie die Außenseite aus Kunstleder gemacht. Im Moment arbeite ich einfach sehr gern mit diesem Material, und im Bad, wo es schnell mal den ein oder anderen Fleck geben kann, wenn Creme und Lippenstift direkt in der Nähe der Taschen stehen, finde ich es praktisch, wenn ich die Außenseite nur abwischen muss.
Die Popeline habe ich schon im letzten Jahr gekauft. die Serie ist von Swafing, und ich hatte mir für mein erstes AnniNannikleid die Schwalben in gelb-orange Tönen bestellt. Nach der ersten Verarbeitung war ich begeistert von dem Stoff und konnte nicht daran vorbei, als ich kurze Zeit später die blau-grüne Variante und die Punkte als Patchwork-Zuschnitte in einem hannoveraner Stoffladen entdeckt habe…..
Wegen des Kunstleders hatte ich etwas Bedenken, dass ich Probleme bekommen könnte die Ecken abzusteppen, da es trotz Zurückschneiden der Nahtzugabe gerade in diesen bereichen recht dick wird, die Rundung ist aber groß genug, dass die Sorge unbegründet war. Ein Bischen kommt dabei natürlich der Obertransportfuss zu Gute (Was habe ich gezittert ob er Spuren auf dem wenig geprägten goldenen Kunstleder hinterlässt). Ich verwende ihn lieber als das eigentlich geeignetere Teflonfüßchen, weil ich besonders beim Zunähen von Wendeöffnungen genieße, dass sich nichts verschieben kann….
Eine weitere Herausforderung war für mich wieder, dass ich das Kunstleder besticken wollte. einfach, damit die Taschen auch schön anzusehen und nicht langweilig sind, wenn ich sie einfach nur über die Pinsel geschlagen liegen lasse. Es hat dieses Mal schon besser geklappt als bei meiner Zirkeltasche, ich habe Dateien ausgesucht, die nicht so dicht gestickt werden, trotzdem hat es sich wieder etwas gedehnt und ist noch nicht zu hundert Prozent glatt.
Die Außenseite bietet sich allgemein sehr dafür an, sie mit Applikationen, Stickereien oder Plotter-Bildern zu verzieren, wenn man einen schlichten Stoff einsetzt. Wenn man sie auf der Seite anordnet, auf der sich das Verschlussband befindet, kann man sie sogar, wenn man etwas kleinere Bilder nutzt als die Dateien die ich gewählt habe, sehen, wenn die Tasche geschlossen ist.
Eines muss ich noch gestehen: Ich habe mich richtig gefreut, dass ich mal wieder Taschen nähen konnte, bei denen kein Reißverschluss benötigt wird. Kam Snaps sind einfach so bequem anzubringen, dass sie unschlagbar weit oben in meiner Favoritenliste für Nähzubehör stehen…. Nicht dass ich Angst vor Reißverschlüssen hätte, aber ich finde es immer lästig, wenn ich mit dem Obertransportfuss genäht habe und dann auf den Reißverschlussfuß umbauen muss, da ich dann nicht nur einfach das Hebelchen ausklinken muss, sondern der Maschine mit dem Schraubendreher zu Leibe Rücken muss… Neben der Zwillingsnadel, die ich gern dauerhaft bertriebsbereit hätte, ist das ein weiterer Grund dafür, endlich die alte mechanische Maschine Flott zu machen, die ich mir für Notfälle besorgt hatte….
Ach Lisa, so schön, ich finde die Bilder klasse, der Text ist super zu lesen. Ehrlich gesagt, ich kann so ja nicht über ein Pinseltäschchen schreiben. ;D
Vllt kannst du es als Bestecktasche für ein Picknick benutzen, als Stifte Mäppchen für den Kleinen oder als Utensil für Scheren und Co. Man kann die Fächer doch sicherlich erweitern oder so 🙂