Die Kuriertasche

Was vor ein paar Wochen noch unter dem Titel „Die Laster der Frauen“ lief muss ich heute wohl unter den Titel die „Lasten“ der Frauen setzen. Das Semester hat begonnen und ich muss wieder Lasten aus Papier von A nach B bewegen Wenn man meist einen Kinderwagen dabei hat wird man wirklich tragefaul.

Momentan bin ich tatsächlich in einer Art Sew-Along-Rausch, und neben unserem Schlummerschnitte-Sew Along und dem bisher nur geringfügig umgesetzten Prada-Sew- Along möchte ich die Taschenspieler nicht ganz vernachlässigen. Immer wenn ich denke, dass ein der Taschen so garnicht meinem Geschmack entspricht komme ich bei der Linkparty vorbei und stelle fest, dass es so viele tolle Beispiele gibt, dass ich mir doch eine nähen muss.

Ich habe also kurz vor knapp noch die Kuriertasche genäht, und sie ist ein wahres Party Animal. Nicht nur zum Taschenspieler Sew-Along geht sie, sondern auch als jeans-Upcycling Projekt zum Taschen-Sew-Along im April und zu Mount-Denim Adé. Und weil Dienstag ist und ich sie komplett heute genäht habe muss sie natürlich zum Creadienstag, Dienstagsdinge  und zu HOT. Ganz schön viele Linkpartys für eine Tasche die eigentlich garkeine Partytasche ist- kein Bling Bling und keine Pailetten, aber dafür steckt in ihr mehr Upcycling als nur der Jeans-Stoff. Die süßen goldenen Schnallen die ich zusammen mit Snappap zu Verschlüssen für die Taschenklappe verwendet habe haben nämlich bis vor ein paar Wochen meine Winterstiefel geziert. 3 Pro Schuh habe ich abgeschnitten und aufbewahrt als die Stiefel endgültig ihre Sohle verloren haben. Und der schwarze Gurt? der war inklusive der D-Ringe in der letzten Woche noch an der Sporttasche meines Mannes. Als diese sich in Wohlgefallen auflöste habe ich kurzerhand alles brauchbare abgeschnitten.

Ja, inzwischen bin ich ganz gut im upcyceln, und dank des Sew-Alongs baue ich auch nach und nach meinen Stoffberg etwas ab. Was ich schon mit der Zirkeltasche begonnen habe habe ich nämlich bisher bei jeder meiner Sew-Along-Taschen durchgehalten: Ich habe nur Material verwendet, dass ich schon zu Hause hatte. Für die Sew-Along Taschen wird nichts extra eingekauft.

Auf der Rückseite habe ich bei der Aufsatztasche wieder zu dem Ethno-Stoff gegriffen, den ich schon für meine Clutch mit dem Traumfänger verwendet hatte. Mir gefällt der Mix aus Ethno und Jeans sehr gut. Leider sind beide Stoffe nicht so fest wie ich es mir gewünscht hätte um der Tasche mehr Stand zu geben, und besonders der Strechanteil des Jeansstoffes hat mir etwas zu schaffen gemacht. Ich konnte daher leider auch nicht darauf verzichten entgegen der Anleitung auf der Rückseite abzusteppen- nicht grad ordentlich, aber besser als es vorher aussah- da beulte und zog sich der Stoff an dieser Stelle.

Um die Stabilität zu erhöhen habe ich wieder mit Snappap gearbeitet. Ich bin aber nicht komplett mit dem Ergebnsi zufrieden. Leider werden bei mir die Nähte auf Snappap noch immer nicht optimal, obwohl ich fleißig übe. Die Stabilität ist toll, aber ein wenig nach Pappe sieht es doch aus, wenn man es von Nahem sieht.
Bezüglich der Haltbarkeit im Bereich der Schnallen bin ich gespannt wie gut sich das Material eignet. Bisher habe ich an den Löchern auf Ösen verzichtet, bevor etwas ausreißt werde ich aber welche einsetzen, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

Innen habe ich zu einem sehr grob gewebten dunkelblauen Stoff gegriffen. Ich weiß nicht mehr woher ich ihn habe, aber schon vor 6 Jahren hat mein Vater einen Stuhl mit einem Teil dieses Stoffs bezogen bekommen- er hat also lange auf meinem Berg ungenutzter Stoffe geruht.

Verstärkt habe ich ihn mit 250er und 630er Vlieseline, aber ich denke eine so große Tasche würde noch weit mehr Verstärkung benötigen- richtig zufrieden bin ich mit der Form noch nicht, aber ich hatte auch die Festigkeit des Jeansstoffs überschätzt. Wahrscheinlich sind Röcke nicht aus ganz so festem Stoff wie Hosen, ich hatte beim Nähen immer den Stand einer oft gewaschenen Levis im Kopf….

Die nächste Tasche steht eigentlich auch auf meinem Plan, obwohl ich schon jetzt eine Tasche mehr als in meiner Personal Challenge 2016 geplant war genäht habe. Mal sehen ob ich sie wirklich angehe, denn der Beitrag den ich heute bei greenfietsen gelesen habe sprach mir echt aus der Seele: Man nimmt sich einfach zu viel vor! Und nur weil meine Tasche auf 6 Linkpartys tanzt, muss ich ja nicht auch auf allen Hochzeiten der Nähwelt anwesend sein- oder was meint ihr?

Folgen:
0

2 Kommentare

  1. Heute spricht nicht nur greenfietsen, sondern auch du mir aus der Seele :-).

    Ich habe auch so meine Schwierigkeiten mit snappap, die allgemeine Begeisterung, die überall herrscht,mag auf mich noch so gar nicht überspringen. Dabei habe ich noch einen großen Schwung davon zuhause stehen, aber ich verwende es nur noch für Kleinigkeiten und Dekore.
    Mir ist es auch einfach zu viel Pappe…. Da kann ich noch so viel waschen und kneten.

    Zum Thema Stand ist mir bei deiner Tasche sofort soft and Stable durch den Kopf gegangen.
    Super stabil und trotzdem bleibt die Tasche damit schön weich. Ich mag nicht mehr ohne sein 🙂

    Liebe Grüße ,
    Yvi

  2. Das muss ich unbedingt mal ausprobieren! Ich habe es glaub ich schonmal gehört, aber noch nie in der Hand gehabt- verrätst du mir wo ich es bekomme?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert