Was seid ihr für „Buchtypen“? Ich bin ein sehr visueller Mensch wenn es um die Auswahl von Büchern geht. Wenn mir der Einband oder das Cover nicht gefallen, hat es der Inhalt sehr schwer mich zu überzeugen. Davon versuche ich mich immer wieder frei zu machen, wenn ich eine Rezension schreibe, denn dabei soll es um das gehen was das Buch zu bieten hat und weniger darum wie die Aufmachung ist, aber im kreativen Bereich ist die strenge Trennung schwierig, denn das Buch soll nicht nur Anleitung sondern auch Inspiration für mich sein, und nicht jedes Layout und jede Aufmachung inspirieren mich im gleichen Maße.
Während das Buch zum Unterwäsche nähen, das ich euch im Rahmen des TOPP- Bloggeradventskalender vorgestellt hatte, in seinem Stil und seiner Aufmachung bei mir sofort die Kreativität beflügelt hat, habe ich mich mit dem Buch „Taschen-Glück“ trotz der fröhlichen Gestaltung etwas schwerer getan.
Auf den ersten Blick wirkten die Taschen auf mich zu kitschig und verspielt. Dies ist jedoch eher der Wirkung der verwendeten Stoffe und der vielen Details aus Aufnähern, Bändern und Rüschen zuzuschreiben, als den Schnittmustern selber. Wenn man sich etwas vom Look der Taschen auf den Abbildungen distanziert, erkennt man, dass die Schnittmuster absolut moderne und „coole“ Taschen ergeben, wenn man etwas mit dem Material spielt.
Leider hatte ich nicht die Zeit um eine der aufwändigeren Anleitungen nachzuarbeiten (die „Reisetasche mit Stil“ ist ein sehr verlockendes Projekt für mich), aber ich bin sicher, dass das Buch nicht ungenutzt im Regal stehenbleiben wird.
Es gibt insgesamt sehr viele positive Aspekte, die auffallen, wenn man einen genaueren Blcik auf das Buch wirft: Die meisten der Schnitte kommen ohne ein Schnittmuster aus, wenn doch bestimmte Teile nicht mit Hilfe von Rechtecken und leichten Abrundungen erstellt werden können, gibt es auf dem Schnittbogen die Schnittmusterteile 1:1 zum abpausen. Damit wurde der große Nachteil den Schnittmuster aus Büchern oft haben, dass man den Schnittbogen erst vergrößern muss, sehr komfortabel umgangen.
Durch die übersichtlichen Zeichnungen und die, für ein Buch sehr ausführlichen, Anweisungen zu den einzelnen Arbeitsschritten, ist das Buch auf jeden Fall ein Einsteigerwerk zum Taschennähen. Die Taschen werden vom Anfang des Buchs zum Ende hin etwas schwieriger und entwickeln sich langsam von Beuteln hin zu typischen Handtaschen. Auch die schwierigeren Techniken wie das Einnähen von Reißverschlüssen oder das Herstellen von Steppstoffen werden in den späteren Beispielen behandelt. Man kann sich also sanft in das Thema „Taschen“ hineinfinden und wenn die Grundtechniken verstanden sind, die Techniken verfeinern.
Buch: Taschen-Glück: zum Selbernähen von Ruth Laing, Bassermannverlag*
Verlinkt: Creadienstag, Dienstagsdinge, Handmade in Tuesday
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