Ich liebe Beikäufe. Also die Dinge, die im Einkaufswagen landen, ohne dass sie vorher geplant waren. Ein Graus für jeden Sparfuchs, aber meine große Liebe- auch wenn ich weiß, dass sie mir eigentlich nicht gut tun. Im Supermarkt, weil ich dabei garantiert zu ungesundem greife, im Stoffgeschäft, weil ich eine typische, aber meine Projekte limitierende, Beikaufmenge von einem Meter habe.
Ein Meter Stoff ist eigentlich nicht wenig. Aber ab den Kleidergrößen mit der 4 vorne, schrumpfen besonders bei gemusterten Stoffen die Möglichkeiten Schnittmusterteile nebeneinander auf dem Stoff auszulegen und damit zusammenhängend, die Schnitte, die sich aus einem Meter Stoff nähen lassen.
Beikäufe sind bei mir, das muss ich ehrlich gestehen, meistens auch solche Stoffe, die einem direkt ins Auge springen weil sie so toll sind- nicht weil sie so toll kombinierbar wären, sondern oft weil sie so toll für sich allein stehen können. Stoffe, die man sich am besten als Kleid vorstellen kann. Aber ein Kleid in Größe 44 bei einem Meter Stoff? Das wird eng…
Ich habe mir also eine neue Herausforderung gestellt. Ich möchte meine Meterstücke abbarbeiten und mir eine Sammlung an Schnittmustern zusammenstellen, mit deren Hilfe ich aus meinen Meterstücken eine komplette Garderobe zusammenstellen kann. Die Anforderung die ich an die Schnittmuster stelle ist also, dass ich in Größe 44 einen Verbrauch von maximal 1m habe und nicht mit anderen Stoffen kombinieren muss. Bündchen, die nicht immer gut mit dem gleichen Stoff zu ersetzen sind, den man für das Hauptteil verwendet, lasse ich dabei außen vor.
Es ist aber nicht mein Anspruch, dabei ausschließlich „Hingucker“ zu schaffen, sondern Teile, die im Alltag bestehen, damit sie nicht im Schrank versauern. Teile, die ihren regelmäßigen Auftritt haben. Damit sind für mich bauchfreie Shirts und ultrakurze Shorts oder Röcke, die von sich aus wenig Stoff benötigen, raus. Unterwäsche, Unterziehtops und Bodys hingegen sind mit von der Partie.
Den Anfang in der Serie „Meine-1-Meter-Garderobe“ macht heute mein rot-weißes Ringelshirt. Ringelstoffe gelten in der Nähwelt oft als Kombistoffe, mir sind sie aber an sich Muster genug, sodass ich nicht zusätzlich weitere Stoffe ins Spiel bringe. Ein rot weißes Ringelshirt ist für mich ein klarer Ausdruck von Sommer. Und ein Highlight wenn es darum geht es zu kombinieren. Es kann mit einer Jeans und Turnschuhen lässig wirken und mit einem Taillenrock und etwas Absatz elegant und maritim. Entschieden habe ich mich für einen Schnitt, den ich schon öfter genäht und doch nie verbloggt habe: „My Simply Summer“ von Schaumzucker.
Ich habe in der Länge eine Größe größer gewählt und mich für den Vokuhila-Saum entschieden. Verlängert habe ich deswegen, weil der „Stoffzwilling“ meines rot-weißen Ringeljerseys, den ich letztes Jahr zu einer Frau Marlene vernäht habe (hier zu sehen) mit jeder Wäsche mehr an den Streifen zusammengeschrumpft ist und eine Art Rippenoptik entwickelt hat, auf Grund der das Shrit ein gutes Drittel an Länge eingebüßt hat. Das Risiko innerhalb von 4 Wäschen bauchfrei losgehen zu müssen wollte ich nicht eingehen, vorallem weil der Stoff an sich super weich und gemütlich ist (Inzwischen war das Shirt schon einige Male in der Wäsche und ist nicht geschrumpft).
Das einzige, was mich noch nicht ganz glücklich macht, bei diesen Shirts mit überschnittenen Ärmeln, ist, dass der Ausschnitt bei mir nie so gelingt wie er vorgesehen ist. Statt lässig über die Schulter zu rutschen, ist er etwas zu eng und fällt dann mittig vorne etwas über, weil die Schultern nach oben rutschen. Bei einem symmetrischen Schnitteil nicht ungewöhnlich, und für mich ein kleiner Anreiz demnächst, wenn ich wieder ein Basic-Shirt brauche, mal ein wenig zu basteln- vielleicht gelingt es mir ja, wenn ich den Ausschnitt etwas asymmetrisch zuschneide.
Shirt: Schnitt „My simply Summer“ von Schaumzucker * genäht aus weichem Jersey vom Stoffmarkt.
Hose: Schnitt „Skinnyjeans“ von Sewera* aus Stretch- Jeans von Stoffhandel Caplan über die Facebook Gruppe „Stoff Kamera Liebe“
Verlinkt: 12-colours-of-handmade-fashion bei Tweed&Greet
*bei diesen Links handelt es sich um Affiliate Links. Wenn du über einen solchen Link etwas kaufst, unterstützt du meine Arbeit, da ich eine kleine Provision erhalte. Dafür danke ich dir sehr!
Toller Ansatz, die Meterstücke abzubauen. Sollte ich auch öfter machen. ;o)
Viele Grüße, Tina
Wirklich lustig, ich hatte vor ca. einem Jahr auch die Idee, solch eine Rubrik in meinen Blog aufzunehmen, denn ich finde, aus einem Meter Stoff lässt sich ganz schön viel zaubern 😉 Oft kommt bei mir auch noch was für's Kind bei rum oder es können zwei Teile entstehen – Ein Meter Stoff ist mittlerweile meine bevorzugte Kaufmenge (außer Langarm)! Ich finde dein Shirt toll, schön sommerlich maritim und bin nu gespannt, was dem folgen wird 😉
Liebe Grüße, Stephie
Megacoole Idee! Ich habe auch noch unzählige Stoffreste hier, weil ich nicht dran vorbei gehen könnte… Dein T-Shirt ist superschön, tolles Basic für den Sommer und auch so unter eine Strickjacke oder so.
Ganz liebe Grüße
Sandra von LieblingsLife