Im Januar hatte ich das Glück, ein Buch aus dem Bassermann Verlag zur Rezension zugeschickt zu bekommen. Glück? Ja, weil ich gerne Rezensionen schreibe. Aus diesem Grund dauerte es auch so lange, bis dieser Beitrag erscheinen konnte, denn ich wollte mir die Zeit nehmen das Buch gründlich durchzuarbeiten und nicht nur zu überfliegen.
„Versteht wirklich Jede(r)“ ist der Slogan unter dem „Grundkurs Nähmaschine“ von Kate Haxell auf dem Preisschild beworben wird, und das trifft zu. Es handelt sich bei diesem Buch um ein verständliches und günstiges Nachschlagewerk für verschiedene Nähtechniken, die vom ersten zum letzten Kapitel hin langsam schwieriger werden.
Somit ist das Buch sowohl für den Anfänger eine Hilfe, der sich noch mit wichtigen Begriffen vertraut machen muss, bietet aber auch für Fortgeschrittene Näherinnen und Näher wichtige Techniken und Erklärungen. Diese sind gerade weil sie nur für einige Stoffarten benötigt werden, nicht immer so präsent, dass man sie ohne nachzugucken umsetzen kann. Zu diesen Techniken gehören für mich französische Nähte, die nur für sehr dünne Stoffe genutzt werden, aber auch Kappnähte, die zwar nicht in jeder Form besprochen, aber wenigstens angerissen werden.
Als ich das Buch erhalten habe, hat mich erstaunt, dass es sehr dünn ist. Verglichen mit anderen Grundlagen Nähbüchern, hat es nur ungefähr die Hälfte der Dicke. Dies ist ein Anspruch, den die Autorin an ihr Buch stellt, da sie dicke „Nähbibeln“ als überfordernd für Anfänger empfindet. Daher werden einerseits nur die wichtigsten Nähwerkzeuge vorgestellt werden, was in anderen Büchern gern mehrere Seiten einnimmt. Andererseits beinhaltet das Buch bis auf die Herstellung eines Bügelkissens keine Anleitungen, an denen man die erklärten Techniken erproben kann. Diesen Umstand finde ich sehr schade, weil besonders für Anfänger in der Vielzahl von Anleitungen aus Büchern, dem Internet und Ebooks nicht direkt ersichtlich ist, ob sie sich zum Üben der Techniken eignen. Kleine Projekte wie Nadelkissen um die ersten gebogenen Nähte zu machen, einen Tischläufer um die Briefecken zu erproben oder einem Mug-Rug um das Einfassen mit Schrägband zu testen, würden unwesentlich mehr Platz im Buch benötigen als die rein technischen Erklärungen, die in „Grundkurs Nähmaschine“ zum Einsatz kommen, und würden dem Titel, in dem immerhin von einem Kurs die Rede ist, eher Rechnung tragen.
Auch im Kapitel über die verschiedenen Stoffarten war ich etwas unzufrieden, mit dem Umfang des Inhalts. Zwar findet sich genug Platz um bedruckte und unifarbene Baumwollstoffe zu unterscheiden, elastische Stoffe wie Jersey oder Sweat, die sehr gängig sind, und von vielen Anfängern verwendet werden, finden allerdings keine Erwähnung. Stattdessen wird die verbreitete begriffliche Ungenauigkeit „Baumwolle“ als Bezeichnung für Baumwollwebware zu verwenden weitergetragen. Hier fehlt mir die fachliche Richtigkeit, zwischen dem Material Baumwolle und der Art des Stoffes als Strickware oder Webware zu unterscheiden. Zwar muss man im Hobbybereich nicht die gleiche begriffliche Trennschärfe voraussetzen, wie in einem Fachbuch, jedoch führt gerade diese fehlende Unterscheidung oft zu Problemen wie der falschen Stoffwahl für ein Projekt, besonders wenn man mit geringer Erfahrung seine Stoffe online bestellt und nach der Materialzusammensetzung auswählt. Vielleicht ist die starke Fokussierung auf gewebte Stoffe aber auch darauf zurückzuführen, dass die Autorin aus dem englischsprachigen Raum kommt, wo traditionell viel im Bereich Patchwork und Quilten genäht wird, und gewebte Stoffe somit eine größere Bedeutung haben.
Am besten Gefallen hat mir das Kapitel über das Pressen und Bügeln, auch wenn dieses Thema beim Nähen das ist, was ich am wenigsten mag. Einerseits gefällt mir die Unterscheidung zwischen den Begriffen hier gut, denn obwohl beides mit dem Bügeleisen ausgeführt wird, ist es trotzdem für das Ergebnis ein großer Unterschied ob man bügelt oder presst. Andererseits bietet dieses Kapitel praktische Tips, besipielsweise wie man ein Bügelkissen herstellen kann um gerundete Nähte zu bügeln, andererseits, wie man eine Bügelrolle zum Bügeln von Ärmelnähten ersetzen und dabei sehr gute Ergebnisse erzielen kann.
Verlosung
Obwohl ich das Buch auch für mich selbst als nützlich empfinde, möchte ich es hier gerne verlosen. Ich hoffe, dass ich die wichtigsten Informationen so gut verinnerlicht habe, dass ich sie nicht wieder vergesse! Denn ich denke, dass es schön wäre, wenn einer von euch, den diese Rezension davon überzeugt hat, dass das Buch hilfreich wäre, die Chance hat es geschenkt zu bekommen.
Was müsst ihr dafür tun? Euer Kommentar ist euer Los! Alle Kommentare, die von jetzt bis zum 7.4.2017 um 23.59 Uhr abgegeben werden, werden bei der Verlosung berücksichtigt. Es werden nur Kommentare berücksichtigt, in denen die folgende Frage beantwortet wird:
Welche Nähtechnik muss unbedingt in einem Grundlagenbuch zur Nähmaschine erklärt werden?
Weitere Teilnahmebedingungen:
Die Teilnahme ist kostenlos. Berechtigt zur Teilnahme sind ausschließlich Personen mit einem Mindestalter von 18 Jahren und einer gültigen Postanschrift und Email-Adresse. Der Gewinner wird per Zufallsverfahren ermittelt und muss sich selber beim Veranstalter des Gewinnspiels (LaLillyHerzileien, Lisa Santiuste Iñurrieta) melden! Jeder Teilnehmer kann nur einmal pro Verlosung teilnehmen. Der Gewinne ist weder austausch- noch übertragbar. Die Barauszahlung ist ebenso ausgeschlossen wie der Rechtsweg. Der Gewinnanspruch kann nicht abgetreten oder auf Dritte übertragen werden. Der Teilnehmer erklärt sich damit einverstanden, dass sein Name und im Rahmen der Gewinnerbekanntgabe veröffentlicht werden. Nach der Veröffentlichung hat er 48 Stunden Zeit sich beim Veranstalter des Gewinnspiels ist Lisa Santiuste Inurrieta, zu melden.
Ich lerne gerade erst zu Nähen und eine der grundlegenden Schwierigkeiten stellt für mich der Saum dar- in einem Grundlagenbuch sollten also Saumnähte nicht fehlen! Ich würde mich sehr über den Gewinn des Buches freuen und vielen Dank für die Rezension! Gruß, Hilaria
Besonders bei sichtbaren Nähten würde ich gerne verschiedene Stichmuster variieren können. Für mich also eine wichtige Grundlage, die in einem Grundlagenbuch nicht fehlen sollte.
Ich würde mich sehr über den Gewinn freuen.
Liebe Grüße Paul
Vielen Dank für die ausführliche Rezension! Ich habe zwar mit 16 mehrere Nähkurse gemacht, aber das Nähen dann viele Jahre lang vernachlässigt. Und was man nicht übt, vergisst man eben… Für mich müssen in einem Grundlagenbuch auf jeden Fall die verschiedenen Sticharten erklärt werden, die jede Nähmaschine standardmäßig mitbringt. Ganz ehrlich – ich nutze momentan nur den einfachen und den dreifachen Geradstich, Nummer Sicher eben… 😉