Batiken – Shibori-inspirierte Anleitung für 3 Muster

Batiken – Shibori-inspirierte Anleitung für 3 Muster

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Überarbeitung September 2020 – im Rahmen eines kleinen Updates habe ich den Beitrag mit neuen Fotos versehen

Vor einigen Jahren – ok, es sind ungefähr 10 Jahre – habe ich mich an einem schönen Sommertag mit Freunden auf der Terasse meiner Eltern getroffen. Meine Eltern waren im Urlaub und meine Clique und ich haben zu dieser Zeit immer wieder nach gemeinsamen Aktivitäten gesucht. Mal haben wir alle zusammen Sushi zubereitet, mal gegrillt und an diesem Tag haben wir gebatikt. Rückblickend waren wir ein ziemlich skurriler Haufen und ich glaube niemand außer mir wusste zu diesem Zeitpunkt etwas mit Stoffen oder Stofffarben anzufangen. Eigentlich war nichtmal einer von uns „der Typ“ für gebatikte Shirts, aber die Färbetechnik hatte durch einen sehr kurzen Trend in diesem Sommer wieder an Bedeutung gewonnen, und mein Sinn für Selbstgemachtes war schon damals ausgeprägt. Was mir zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht bewusst war, war die Vielzahl von Mustern die beim Batiken entstehen können. Vielleicht wäre tragbare Kleidung für uns aus der Aktion heraus entstanden, wenn ich damals schon von Shibori gewusst hätte?!


Shibori – eine alte japanische Färbetechnik

Shibori ist eine Färbetechnik, die in Japan auf eine Tradition von über 1000 Jahren zurückblickt! Anders als wir es heute meist tun, wurde damals mit Indigo statt mit bunten Textilfarben gefärbt. Indigo ist der Farbstoff, der aus den Pflanzen Färberwaid oder der Indigopflanze gewonnen werden kann und einer der ältesten Farbstoffe zum Blaufärben. Die erzielten Farbtöne können dabei von einem leichten Violett bis hin zu einem Tiefen Marineblau reichen. Das Färben mit Indigo ist keinesfalls so leicht wie mit unseren heutigen Farben, denn das Pigment ist nicht wasserlöslich und muss in einem chemischen Prozess in eine lösliche Verbindung überführt werden. Die Färbelösung ist daher eher gelblich und das Ergebnis der Färbung erst nach einer Trocknung an der Luft, bei der der blaue Farbton durch eine Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft reagiert, sichtbar.

Der Begriff Shibori leitet sich aus der japanischen Bezeichnung für wringen oder drücken ab. Dies beschreibt auch gut den Unterschied zum Batiken, bei dem der Stoff ausschließlich durch Abbinden vorbereitet wird. Shibori hingegen beinhaltet auch unterschiedliche Arten Stoffe zu falten oder zu nähen und Kombinationen mit Hilfsmitteln wie Rohren und Hölzern, wodurch die Anzahl der erzielbaren Muster viel größer wird


Welche Stoffe kann ich mit der Batiktechnik färben?


Wichtig ist nicht nur, welcher Stoff eigesetzt wird, sondern auch die Art der Farbe. Die meisten Stofffarben, die im Drogeriemarkt oder im Bastelladen erhältlich sind, sind für Naturfasern wie Baumwolle oder Seide gemacht. Es gibt sie in Pulverform, beispielsweise von Marabu oder Simplicol, aber auch in flüssiger Form, beispielsweise von Dylon oder Simplicol. Kunstfasern können mit diesen farben nicht eingefärbt werden. Z.B. Nähte aus Polyestergarn bleiben in der ursprünglichen Farbe sichtbar.


Ich habe für die Beispiele auf den Fotos die Farben hellrosa und schwarz von Marabu verwendet und einen weißen Popeline Stoff gefärbt.

Zum Polyesterstoffe färben gibt es eine geeignete Farbe von Jaquard: iDye Poly. so können auch Stoffe aus dieser Kunstfaser mit entsprechenden Mustern versehen werden.

Außer Stoff und Farbe benötigst du für die hier vorgestellten Muster noch Gummibänder zum abbinden und dreieckige und rechteckige Kunststoff- oder Holzplättchen. Alternativ kannst du auch mit Folie umwickelte Pappe verwenden.


Anleitung für 3 Muster

Das Geheimnis der tollen japanischen Muster ist nicht etwa in der Farbe begründet, sondern beruht auf der Art, wie der Stoff gefaltet oder gebunden wird. Um Shibori zu erlernen muss man eine lange Ausbildung absolvieren, da die Handwerkskunst in Japan ein hohes Ansehen genießt und viel mehr Kenntnisse dazu gehören, als einfaches Färben von Stoffen in unserem Hobby. Inspiriert von den japanischen Mustern habe ich drei einfache Anleitungen für Muster die durch abbinden und falten des zu färbenden Stoffst entstehen, für dich entwickelt. Ich zeige dir nun die Technik für ein Musterdas aussieht wie weiße Rechtecke auf eingefärbtem Hintergrund, ein muster aus Dreiecken und eines aus Kreisen. Ich finde ich besonders das rechteckige Motiv gelungen und es ist auf jeden Fall für Anfänger umsetzbar. Auch das Muster aus Dreiecken, das auf meinem grau-Schwarz gefärbten Stoff zu sehen ist, ist nicht schwer zu binden. Besonders einfach und dennoch effektvoll: Das sonnenähnliche muster aus Kreisen, bei dem es sogar recht einfach ist, das Zentrum zu bestimmen.


Kreis-Muster vorbereiten


Für das Kreismuster benötigst du Gummibänder um den Stoff abzubinden.

  1. Greife den Punkt des Stoffs, der die Mitte des Musters bilden soll. Hebe den Stoff an und binde knapp unter dem Mittelpunkt eng mit einem Gummiband ab.
  2. Lege die Abstände für alle weiteren Kreise fest und binde diese ebenfalls mit Gummibändern ab. Die breite der kreise nimmt zu wenn breitere Partien Stoff abgebunden werden!

Rechteck Muster Vorbereiten


Du benötigst ein Gummiband und zwei Kunststoff- oder Holzplättchen

  1. Falte den Stoff der Länge nach zur Zieharmonika. Die Breite der Streifen entspricht der Breite des Plättchens.
  2. Falte den Stoff nun in der Höhe des Plättchens als Zieharmonika zusammen. lege ein Plätchen unter den Stoff und eines darauf und fixiere alles fest mit einem Strammen Gummiband!

Dreieck-Muster vorbereiten


Du brauchst Kunststoffplättchen oder in Folie gewickelte Pappe in Größe des gewünschten Dreiecks und ein Straffes Gummiband

  1. Falte den Stoff Zieharmonikaartig in Breite deines Dreiecks. Dann faltest du der Länge nach eine dreieckige Zieharmonika
  2. Wickle die Pappe in Folie
  3. Lege den Stoff zwischen die Platten aus Pappe
  4. umwickle alles fest mit dem Gummiband

Färben


Lege den Stoff in eine Kunststoffbox oder einen großen Eimer. Wässere ihn gründlich. Gib anschließend die Färbelösung hinzu. Richte dich bei der Dauer, der Wassermenge und bei Zusätzen wie Salz oder Essig nach den Angaben auf der Farbe. Je stärker du deine farbe verdünnst, desto feiner und heller wird das Muster. Beachte aber, dass die Farben nass immer intensiver wirken als wenn sie getrocknet sind!

Nach dem Färben wird der Stoff gründlich ausgespült. Zuerst bleibt er dabei in der Faltung, wenn das Wasser klar wird, kann die Faltung geöffnet und weiter gespült werden. Anschließend wird die Farbe- je nach Art, mit Fixierlösung im Stoff fixiert.


Fertig! Nun kannst du die Stoffe trocknen und bügeln und anschließend etwas daraus nähen! Ich habe meine Stoffe in der kostenlosen Anleitung für ein Frühstücksset verarbeitet!



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