Erste Male sind etwas tolles. Etwas woran man sich immer erinnert. Das erste Mal abends ausgehen- mit 14, heimlich mit einer Freundin in die Rock-Disko in der sicher keiner nach dem Ausweis fragt, das erste Mal alleine im Urlaub mit 16 mit Freunden in Italien – also so richtig allein, ohen Aufsicht….
Das erste Mal ein paar Wochen allein zu Hause, wenn man nichtmehr mit den Eltern in den Urlaub fährt…. es gibt viele erste Male, die man nicht vergisst, und viele davon verbinde ich auch mit Sommer. Da wäre auch der erste Kuss mit 13 einzuordnen oder die vielen ersten Schultage an unterschiedlichen Schulen. Was könnte also besser passen zum ersten Mal Maxikleid, als diese Erinnerungen?
Natürlich ist es nicht das erste Mal dass ich ein Maxikleid trage, aber es ist das erste selbstgenähte. Und gleichzeitig ist es das erste Schnittmuster Ebook von Frau Büntze.
Mein Plan ein Maxikleid für diesen Sommer zu nähen stand schon seit ein paar Monaten fest, nachdem ich den Stoff entdeckt hatte. Ich habe ihn gesehen und mich durchzuckte direkt der Gedanke, dass er für diesen Zweck perfekt wäre. Auf Gut Glück habe ich ihn gekauft, gerade eben so viel, dass ich mit einer kleinen Änderung dieses Kleid nähen konnte.
Ja, wenn man etwas zum ersten Mal macht, dann läuft nicht immer alles perfekt. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass ich trotz meines halben Meter Sicherheit, den ich schon auf die Stoffmenge, die ich zu brauchen glaubte aufgeschlagen hatte, noch immer etwas zu wenig Stoff haben würde um ihn zu einem Maxikleid zu vernähen. Der Teufel steckt eben im Detail, in diesem Fall im Muster, das gerichtet und nur an jeder zweiten rosa-Rauten-Reihe gespiegelt ist. So musste ich etwas tun, das ich in Probenähen nicht gerne mache – ich musste ein Schnitteil, in diesem Fall das vordere Rockteil, verändern. Ich habe wegen der fehlenden Breite einfach das hintere Rockteil ein zweites Mal zugeschnitten, wodurch die Raffung im Vorderteil unter der Brust dezenter ist als bei meinen Probenäh-Kolleginnen.
Zwischendurch kam mir bezüglich des Musters dann doch noch meine Zweifel, weil sich mir der Gedanke an ein Zebra aufdrängte. Glücklicherweise wurde er dann erst durch die anderen in der Gruppe und letztlich auch durch das angucken der fertigen Fotos zerstreut. Ich bin wirklich glücklich über mein Kleid und in meinem Kleid.
Ein weiters erstes Mal hat sich in diesem Probenähen noch verborgen. Ich habe mich zum ersten Mal auf ein Probenähen beworben, bei dem ich nicht von vornherein sicher war, dass ich den Schnitt mögen würde. Normalerweise bewerbe ich mich nur wenn ich weiß, dass ich für einen Schnitt brenne, was nicht ausschließen lässt, dass ich ihn anschließend im Probenähen doch nicht lieben lerne. Dieses Mal fand ich das Kleid zwar an Franzi toll, war mir aber sehr unsicher ob es bei mir nicht nach Umstandsmode aussehen würde. Aber ich hatte ja den Stoff und meinen Plan ihn zum Maxikleid zu machen ohnehin schon, nur noch keinen passenden Schnitt, und ich weiß, dass es, wenn man zum ersten Mal einen Aufruf zum Probenähen macht, und noch nicht als Schnittersteller etabliert ist, nicht so leicht ist für alle Größen Probenäher zu finden. Es war also auch der Gedanke dabei, jemandem seinen Schritt in dieses Geschäft zu erleichtern, denn nur dadurch, dass auch die kleinen Designer Unterstützung finden, kommt überhaupt die tolle Auswahl an gut erklärten Schnitten zu Stande, die uns inzwischen zur Verfügung steht.
Während ich das schreibe klingeln mir förmlich die Ohren. Schon wieder eine „Mutti“, die glaubt Schnitte machen zu können? Es gibt schon so viele schlechte Schnitte, davon brauchen wir nicht noch mehr? Lasst doch mal die Profis machen?
Ich möchte euch an dieser Stelle direkt den Wind aus den Segeln nehmen. Franzis Entwurf des Kleides wurde durch professionelle Hände überarbeitet und gradiert. In der Anleitung wurde jede unserer Anmerkungen und Kritik aus dem Probenähen berücksichtigt. Es ist wirklich ein rundum gelungenes Ebook, das über den Vorwurf der Unprofessionalität absolut erhaben ist.
Die Schritte, die vom Ausdrucken des Schnitts (wer nicht kleben mag kann auch eine A0 Version nutzen und drucken lassen) zum fertigen Kleid führen sind verständlich, weit ab von Fachchinesisch, erklärt und gut in Bildern eingefangen- ich würde dem Ebook den Stempel „Idiotensicher“ verpassen.
Schnitt: Kleid „Leichtigkleid“von Frau Büntze gibt es hier, Tasche „Twisted Totebag Claribel“ ist ein freebie und wird nach der Überarbeitung bei Makerist erscheinen.
Kurzer Nachtrag: ich kann euch den Stoff leider nicht empfehlen, nach einer Wäsche ist er völlig vergraut, zeigt extremes Pilling und das Kleid ist nur noch für den Müll zu gebrauchen. Ein Kleid dass man trotz waschens im Kurzprogramm nur einmal tragen kann ist leider ein teurer und frustrierender Spaß.
Als ich deine Bilder im probenähen gesehen habe war ich absolut begeistert. Der Stoff schien perfekt für den Schnitt. Ich finde es schrecklich, dass du nach einmaligem waschen das Kleid in die Tonne werfen must. Nöhen ist ein teures Hobby da erwartet man auxh entsprechende Qualität von den Stoffen.
Du wirst bestimmt noch einen tollen Stoff finden um dir ein weiteres tolles #Leichtigkleid zu nähen.
Ich hab grade den Nachtrag gelesen, schade um das schöne Kleid. 🙁 Der Schnitt steht dir super, vielleicht gibts ja nochmal eins aus einem besseren Stoff. 🙂
Ich hab grade den Nachtrag gelesen, schade um das schöne Kleid. 🙁 Der Schnitt steht dir super, vielleicht gibts ja nochmal eins aus einem besseren Stoff. 🙂