Wer bin ich und wenn ja wieviele?

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Erinnert ihr euch noch an das Buch „Wer bin ich und wenn ja wieviele?“ Vor knapp 10 Jahren musste es jeder, der etwas auf sich gehalten hat lesen. Besonders die, die wie ich gerade frisch ihr Abitur in der Tasche hatten und jetzt bereit waren die Welt zu verstehen. Ein Buch über Philosophie, aber nicht historisch wie Sophies Welt, sondern ganz modern….

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Den Titel muss ich mir heute mal ausleihen, weil er einfach zu gut passt. Wer bin ich? Und wieviele Rollen habe ich? Und wieviele Facetten haben diese Rollen?
Ja, ganz schön nachdenklich heute, ich weiß… Und gekommen bin ich auf dieses tiefgründige Thema wegen eines Themas das immer als so oberflächlich gilt: Make Up!

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Vergangene Woche habe ich in einer Gruppe auf Facebook, in der sich alles um die schönen Dinge die wir Frauen so begehren dreht, ein Bild von mir gepostet, nachdem ich mich geschminkt hatte um Fotos für ein Kleid zu machen, dass ich euch am Donnerstag vorstellen möchte. Man muss natürlich dazu sagen, dass die Gruppe schon fast dem Klischee der Beauty-besessenen Frau auf den Leib geschneidert ist. In Live-Videos werden Schminktips weitergegeben, und man feuert sich quasi dabei an Geld für Lippenstifte und Concealer auszugeben. Eine Gruppe in der man sich herrlich die Zeit vertreiben kann!

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In diese Gruppe stellte ich also mein Foto und es kamen ein paar verhaltene Reaktionen: „Ich seh da nur Wimperntusche, was hast du denn alles drauf?“ Der Unterton ging in die Richtung „Das ist doch nicht geschminkt“ und ein Kommentar war: „Für deinen Blog wäre es bestimmt besser, wenn du dich mehr schminken würdest“.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Das war der Satz, wegen dem ich ins Grübeln kam: Was ist den gut für meinen Blog? Ich habe versucht mir selbst diese Frage zu beantworten. Der Schluss zu dem ich dabei gekommen bin, ist der folgende:
Für einen Blog ist es wichtig, dass die Person, die dahinter steht echt ist. Dabei ist es noch völlig egal, mit welchem Thema sich der Blog befasst. Wenn die Person hinter dem Blog sich treu bleibt, dann wird sie immer über Themen schreiben, die sie bewegen, die ihr wichtig sind, und die einen großen Stellenwert in ihrem Leben einnehmen. Denn gezwungenermaßen verbringt man allein mit dem Schreiben der Beiträge für einen Blog eine Menge Zeit.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Natürlich gibt ein Blogger nicht alles von sich Preis. Wenn man ein Themenfeld für sich eingegrenzt hat, bleibt man in der Regel seinem Thema treu, auch wenn vielleicht der ein oder andere Beitrag etwas abweicht. Die Dinge, die die Leser über die Person des Bloggers erfahren, entsprechen der Rolle, die diese Person einnimmt, wenn sie sich an die Tastatur setzt.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Diese Rollen haben wir alle im Leben. Niemand ist nur einer, wir alle sind viele. Wir sind gleichzeitig die Mutter, die Freundin, die Telefonistin oder Lehrerin, die Sporttrainerin, Ehefrau, Kollegin und viele mehr. Und jede dieser Rollen ist echt, auch wenn wir uns entsprechend den Anforderungen die an uns gestellt werden in jeder Rolle ein wenig anders verhalten. Sei es, dass wir unterschiedliche Themen besprechen (Meinem Mann erzähle ich natürlich ganz andere Dinge über unser Kind, als meiner Kollegin), oder uns auch unterschiedlich verhalten (Mit meinen Freundinnen trinke ich einen „Besprechungssekt“ wenn wir uns zum Quatschen treffen, während ich mit meiner Mutter beim Kaffee spreche).

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

In meiner Rolle als Bloggerin habe ich dann auch noch verschiedene Facetten. Ich habe auch hier gute Tage und schlechte Tage. Meine Texte haben nicht immer den gleichen Tiefgang, die Stimmung auf meinen Fotos hängt direkt mit der Tagesform beim Aufnehmen der Bilder zusammen, und ich habe eben manchmal mehr und manchmal weniger Lust mich zu schminken, zu stylen oder herauszuputzen.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Und dann kommen noch die Momente, in denen die Rollen kollidieren. Wisst ihr wo ich mein Foto für diese Facebookgruppe aufgenommen habe? Ich stand im Flur der Krippe, in der mein Sohn gerade zur Eingewöhnung ist. Das Licht war eher schummrig und ich hatte mich so geschminkt, dass es meiner Rolle als Mutter, die ihre Fotos nur in der kurzen Zeit, die sie in den ersten Tagen ihr Kind dort allein lassen kann, aufnimmt, angemessen blieb. Vielleicht hätte ich, wenn ich die Zeit gehabt hätte nach Hause zu fahren und mich zurecht zu machen und das Schminken zu genießen, ganz anders ausgesehen. Aber so war ich eben eher natürlich.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

In diesem Beitrag hingegen seht ihr mich stärker geschminkt. Mit Lippenstift und Lidschatten, sogar mit nachgezogenen Augenbrauen. Aber macht das meinen Blog besser? Ich denke nicht, und bin gespannt, was ihr sagt, wenn ihr am Donnerstag die anderen Bilder als Vergleich sehen könnt!
Entscheidend ist natürlich, dass ich einen Nähblog mit dem Einfluss der aktuellen Mode schreibe. Wäre ich Beauty-Bloggerin säh die Welt schon ganz anders aus. Und auch das ist entscheidend: Der Fokus meiner Bilder soll letztlich auf den genähten Stücken liegen und mein Gesicht bietet einen (hoffentlich) nett anzuschauenden Rahmen dafür.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Makeup dient mir daher in erster Linie dazu, meine Haut etwas ebenmäßiger wirken zu lassen und mir die Arbeit zu ersparen meine Fotos zu bearbeiten (Am liebsten ändere ich tatsächlich maximal den Bildausschnitt!). Der gleiche Grund übrigens, aus dem ich eigentlich nie auf eine Feinstrumpfhose verzichte, wenn meine Beine zu sehen sind…. Und wer näht, der weiß natürlich auch, dass wenn man gern Stoff kauft das Beauty-Budget etwas kleiner ausfällt.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Mein heutiger Beitrag, das stimmt ich etwas wehmütig, ist, wenn ich dem Wetterfrosch in meinem Handy glauben kann, wohl einer der letzten sommerlichen in diesem Jahr. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht… Ich habe daher dieses Mal mein letztes, euch noch nicht gezeigtes Frühsommer-Blusenshirt und meinen zweiten, seit Ewigkeiten fertigen Capone- Faltenrock in die letzten Sonnenstrahlen ausgeführt. Kombiniert mit einer ganz schlichten Oribel-Clutch in Silber-Türkis.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Das Frühsommer ist tatsächlich das, das mir am besten gelungen ist. Die Schrägbänder liegen nach mehreren Wäschen endlich perfekt an und ich liebe die zarte Farbkombination aus mintfarbenem Crêpe-Chiffon und einem weißen Baumwollvoile mit Federn in Lachs, Beige und Mint- so zart, dass sie auf den Bildern kaum zu sehen sind…
Beim Capone hatte ich weniger Glück mit der Stoffwahl- ich habe eine sehr fest gewebte Baumwolle mit tollem Glanz vernäht, die leider einen starken Hang zum Knittern hat. Der Aufwand das Outfit zu bügeln ist auf den Bildern leider nichtmehr einzufangen gewesen- aber die leuchtenden Blautöne machen es für mich wieder gut.

Wieviel "Beuatyblogger" muss ein Nähblogger sein? Und welche Rollen stecken in uns nähenden Bloggerinnen? Eine Auseinandersetzung mit Innen- und Außensicht.

Blusenshirt: Schnitt „Frühsommer*“ von „die wilde Matrossel“, Crêpe-Chiffon in Mint aus den Nachlass einer Näherin, Batist mit Federn von Stoffhandel Caplan über die Facebookgruppe „Stoff, Kamera, Liebe“
Rock: Schnitt „Capone“ von UNIKATze, gibt es hier*, Stoff ebenfalls aus dem Nachlass der Näherin
Tasche: Schnitt „Clutch Oribel“ von mir, erscheint Anfang September, Kunstleder in Silber vom Stoffmarkt Hannover, Baumwollstoff innen von Michael Miller, gekauft über Dawanda
Verlinkt: Dienstagsdinge, HOT, Taschen und Täschchen, Creadienstag
„die wilde Matrossel“ Linkparty

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