Cosa Nostra- unsere Sache oder doch die Mafia?

Ich darf euch heute endlich meinen zweiten Luciano vorstellen. Der Schnitt von UNIKATze ist endlich erschienen und ich bin noch immer verliebt. Vor lauter Begeisterung habe ich meinen dritten Luciano auch chon geplant und den Stoff bereit gelegt- nur dem Zuschnitt stehen noch ein paar Projekte die ich bis Ende der Woche fertig machen mus im Weg.

Ich beschäftige mich ja gern ein Bischen mit dem Hintergrund zu den Schnitten die ich nähe, und nachdem ich diese Woche schon so einiges zum Thema Röcke geschrieben habe möchte ich dieses Mal etwas zum Namen des Rocks erzählen.

Wer UNIKATzes Schaffen schon etwas verfolgt hat hat sicher spätestens beim Erscheinen des Capones bemerkt, dass ihre Schnitte nach Personen benannt sind, die sich in den 1930er Jahren als Gangster, Mafiosi oder Mobster einen Namen gemacht haben. Bonnie und Clyde, Capone, Lucky Luciano- alles Namen, die ein wenig schaudern lassen aber trotzdem von einer Art Glamour umgeben sind, die der Zeit der Speakeasys und der Prohibition anhaftet und von Filmen wie „some like it hot“ mit Marilyn Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon geschürt wird, so wie der Rock in seiner Trägerin hoffentlich ebenfalls ein gefühl von Glamour weckt.

Lucky Luciano, der sogar zu den 100 einflussreichsten Personen des 20. Jahrhunderts gezählt wird (Time Magazine), war ein sogenannter Mobster. Was das ist? Ich bin ehrlich, auch ich musste diesen Begriff erst recherchieren. Man spürt, wenn man über das letzte Jahrhundert schreibt deutlich, wo im Geschichtsunterricht die Schwerpunkte gelegt werden und erschrickt ein bischen, dass man außer über die Zeit in der man selbst schon gelebt hat oft nur Wissen zu zwölf wirklich schwarzen Jahren der deutschen Geschichte hat….
In den USA herrschte in den zwanziger Jahren die Prohibition, also ein staatliches Alkoholverbot, in dessen Folge sich besonders in New York City die amerikanische Cosa Nostra, einen Namen im illegalen Alkoholhandel machte. Die mafiösen Strukturen wurden in den USA als „Mob“ bezeichnet und ihre Angehörigen, Handlanger und Helfer als Mobster.
Der Namensgeber von UNIKATzes Bleistiftrock kam 1906 im Alter von neun Jahren nach Amerika und lebte mit seiner Familie im Bereich der Lower East Side von New York, wo er schon im Kindesalter Freundschaft zu später führenden Köpfen der Kosher Nostra schloss und sich einen Namen durch Diebstahl und Erpressung machte. Später war er im Alkoholschmuggel und dann in den Kämpfen um die Vorherrschaft in New York involviert, in deren Zuge ihm auch Morde an wichtigen Angehörigen der Cosa Nostra zugeordnet werden. Letztlich musste er sich seinem Gegenspieler, dem Staatsanwalt Dewey geschlagen geben, landete im Gefängnis und büßte dadurch einiges an der Macht, die er durch den Aufbau des National Crime Syndicate gewonnen hatte ein. Trotzdem war er bis zu seiner Rückkehr nach Italien ein mächtiger angehöriger der italoameikanischen Mafia.

Wo liegt denn nun die Verbindung zu einem Rock, etwas unglaublich weiblichem, dass die Silouhette weich umspielt? Wenn ein Pencilskirt eines betont, dann die Waffen einer Frau. Kaum ein Schnitt hebt bei allen Figurtypen so die Vorzüge hervor wie es ein Bleistiftrock kann- und Luciano ist darin mindestens so gut wie sein Namenspate böse war. Ich habe schon bei meinem Bericht über den ersten Luciano den ich genäht habe geschrieben, dass ich mich unglaublich wohl und weiblich in diesem Rock fühle und das Gefühl habe dass ich keine Problemzonen zu haben, die ich kaschieren müsste. Auch wenn ich meine Bilder von Rock Nummer zwei sehe- ich bin nach wie vor begeistert!

Dieses Mal habe ich einen Crepe-Stoff mit Laser-Cut Muster verwendet und darunter einen Unterrock in Mini-Länge aus Cremefarbenem Strechsatin eingenäht. Der obere Bund ist dabei nicht verstürzt sondern mit Schrägband eingefasst.
Ich liebe Farben von lachs bis himbeere für den Sommer und kombiniere sie gern mit Kontrastfarben wie türkis und mint. Damit so ein Kontrast nicht zu dominant wird wähle ich für den Rest meines Outfits lieber zurückhaltende Farben. Ich habe also zu einem abgeänderten Kleid als Bluse gegriffen (ich habe hier mit Bonnie kombiniert schon ein solches Kleid geändert, da sie als Kleider nicht gut saßen aber ich den Stoff liebe!) und aus nude farbenem Strick einen Cardee dazu genäht. Damit der Cardee nicht zu sportlich wirkt habe ich darauf verzichtet Bündchen anzunähen und ihn einfach sehr knapp gesäumt.

Meinen Lieblingskontrast konnte ich beim Reißverschluss einsetzen. Wenn man Reißverschlüsse sehen kann, dann dürfen sie für mich gern ein Statement setzen. Luciano ist bei mir bisher Inbegriff auffälliger Reißverschlüsse, aber wenn man einen Reißverschluss nicht sehen soll finde ich es eleganter ihn nahtverdeckt einzunähen. Ein farblich angepasster Reißverschluss der trotzdem deutlich zu sehen ist wirkt meist weniger gewollt als einer, der sich vom Kleidungsstück abhebt und dadurch nimmt er so manchem Kunstwerk seinen Zauber. Der Knopf, der oberhalb des Reißverschlusses für Ordnung am Bund sorgt ist noch aus der Knopfsammlung meiner Oma- ganz klassisch im Look einer kleinen Perle, wie man es früher oft an Blusen verwendet hat.

Leider hat beim Fotoshooting das Wetter nicht ganz mitgespielt, und meine Haare reagieren unschön auf leichten Fisselregen- daher werde ich morgen, an meinem Bürotag, einfach nochmal in mein Frühlingsoutfit schlüpfen und Luciano und Cardee bei inzwischen wirklich frühlingshaften Temperaturen und ganz im Trockenen standesgemäß ausführen!

Wollt ihr auch mal bei UNIKATze Probenähen? Ich bin von Schnitt zu Schnitt begeisterter von ihren Werken, und schon ganz gespannt auf die Enthüllung des Geheimnisses dass momentan den Namen „Clyde“ umwabert! Wenn auch ihr bei der Enthüllung dabei sein wollt, dann solltet ihr noch schnell, bis nächsten Mittwoch, bei unserem #Schlummerschnitte Sew Along mitmachen und euren Beitrag zum Thema Rock verlinken. Wir dürfen nämlich unter allen Verlinkungen die erste Wildcard die UNIKATze vergibt verlosen, sprich einen Platz im Probenähteam, für den man sich nicht bewerben muss!

Rock: Luciano von UNIKATze, den Schnitt findet ihr hier*, der Stoff stammt aus der Restekiste von Stoff-Ideen in Hannover.
Cardigan: Lady Card*ee von Nipnaps.ch, den Schnitt bekommt man hier*, der Stoff ist von Stoffhandel Caplan aus Münster, bezogen über die Facebookgruppe „Stoff, Kamera, Liebe
Fotos: Rumpelkind&Räuberjunge

*Bei diesen links handelt es sich um Affiliate Links. Wenn du über einen solchen Link einkaufst, unterstützt du meine Arbeit, da ich eine kleine Provision erhalte. Dafür danke ich dir sehr!

Was ist Donnerstag für ein Tag? Es ist der Tag nach dem Tag an dem man bis null Uhr näht um dann als einer der ersten auf RUMS zu verlinken was man der Welt nicht vorenthalten kann!

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2 Kommentare

  1. Ephrata Conrad
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    Ich liebe den farblich abgesetzten Reißverschluss. Das muss ich ernsthaft gestehen. 🙂 und endlich verstehe ich die Story hinter den Namen. Ich hoffe, man sieht sich beim Clyde wieder. Du Hübsche du!

  2. Also, Bleistiftrock und du bilden ja wohl mal die perfekte Symbiose <3 aber das fand ich ja schon bei Nummer 1… ?

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