Der Sommer- die Jahreszeit für Festivals schlechthin. Ich bin ganz ehrlich: Ich habe es in den bald 30 Jahren meines Lebens noch auf kein Festival geschafft. Ich bin weder in hippen Gummistiefeln durch Schlamm gestampft, noch habe ich mich mehrere Tage von Bier und kalten Dosen-Raviolis ernährt, und wenn ich in einem Zelt geschlafen habe musste ich mich nicht sorgen, dass mir ein Betrunkener die Leinen einreißt. Alles Klischees? Übertriebene Geschichten von Festival-Besuchern, die zeigen sollen, was für harte Kerle und Mädels sie alle sind, und unter was für einfachen Bedingungen sie Spaß haben können? Oder die Realität?
Das andere Bild von Festivals zeigt sich in Modezeitschriften und Blogs: elfenhafte Mädchen in kurzen Shorts und Häkeljäckchen mit vielen klimpernden Armreifen und Fransen. Fransen an Rocksäumen, an Tops, an Taschen und an Jackenärmeln. Wenn man den Magazinen glauben darf laufen auf den Festivals ausschließlich Neohippies mit makrameartig verknoteten „Tassles“ an jedem Kleidungsstück herum.
Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen: Die, die sich anhand der Zeitschriften und Blogs das passende Outfit zusammenstellen gibt es wahrscheinlich genauso wie die, die schon gelernt haben, dass gute Leder-Boots unter Schlamm und Regen leiden, und dass es in kurzen Shorts je nach Wetterlage einfach zu kalt ist. Modisch gesehen ist der Festival-Look jedoch zementiert, und auch abseits von Festivals gibt er das Gefühl von Freiheit und Sommer- und er trägt sich schließlich genauso gut am Baggersee.
Ich habe mich anstecken lassen und habe mir ein Tassletop nach dem neuen Schnitt von Nipnaps genäht. Aus Viskosejersey, wodurch sich meine Tassles nicht komplett einrollen, und vom Saum her nur um 15cm eingeschnitten. Sozusagen die „erwachsene“ Version.
Das Ebook enthält darüber hinaus aber auch eine Babydollversion ohen Tassles, kann komplett bauchfrei genäht, oder weit eingeschnitten werden sodass sich lange Fransen ergeben. Und um zu verdecken was nicht frei sein soll gibt es noch dazu ein Bandeau-Top, das unter das Tassle-Top gezogen werden kann.
Der Schnitt ist noch ganz frisch, erst in dieser Woche erschienen, und, weil mir der Look so gut gefiel einer der Schnitte, die ich mir zum Probenähen ausgesucht hatte. Und wisst ihr was? ich finde ihn auch nach dem Probenähen noch absolut empfehlenswert! Meine nächste Version ist schon zugeschnitten, ihr dürft also schon gespannt sein wie es dieses Mal aussehen wird!
Und jetzt wüsste ich gern noch eins von euch: Wie ist es denn wirklich auf einem Festival, und vorallem, wa für Leute laufen dort tatsächlich herum? Sollte ich es mal wagen und für den nächsten Sommer auch versuchen Karten zu bekommen? Ich bin gespannt was ihr zu berichten habt!
Schnitt: Tassle Top von Nipnaps.ch, gibt es hier
Stoff: Viskosejersey von Stoff Ideen aus Hannover
verlinkt Rums
Die Wahrheit liegt wohl tatsächlich irgendwo dazwischen, weil es DAS Festival nicht gibt. ;o) Auf dem Wacken (dem geilsten Festival der Welt :D) und dem M'era Luna z.B. ist die vorherrschende Farbe eindeutig schwarz. Aber auch wieder unterschiedlich – auf dem Wacken rockig-schwarz, auf dem M'era mit viel Spitze und "Gedöns". Fransen sind auf beiden eher rar gesät.
Aber wenn das Festival eher Richtung Mainstream geht (was nicht abwertend sein soll), findet man schon deutlich mehr das, was die Zeitschriften für das Coachella als "in" zeigen und H&M und Konsorten dann als Festivalkleidung ins Sortiment nehmen. Eben Fransen, Quasten, Jeansshorts usw.
Ich für meinen Teil trinke übrigens kein Bier, hasse Ravioli aus der Dose und trage Gummistiefel nur, wenn nötig (wie leider auf dem Wacken 2015). Meine Festivalkleidung besteht vor allem aus Sommerkleidern über Leggings, dazu eine leichte Jacke und im Festivalbeutel ein Regencape- Lagenlook für alle Wetterlagen eben.
Aber das von dir vorgestellte Schnittmuster kann man durchaus, wie du schon schriebst, genausogut am Baggersee oder im Biergarten tragen. Wenn es für mich auch nicht unbedingt "Festival" ruft, dann aber doch eindeutig "SOMMER"! 🙂 Und es sieht toll an dir aus!